Size matters" ist eine alte amerikanische Lebensweisheit. Die schiere Größe sichere den Erfolg. Die Economies of Scale, das wirtschaftliche Gesetz, dass eine höhere Ausbringungsmenge aus einer Fabrik automatisch höhere Erträge bringe, sollte sich - spätestens angesichts der tiefsten Krise seit 1945, in der die Autoindustrie steckt - aber auch erledigt haben.
„Size matters not", postulierte hingegen Yoda, der winzige, grüne Schrumpelgnom aus den „Star Wars"-Filmen. In diesen gilt er als der „größte" aller Jedi-Ritter - wegen seiner Demut gegenüber der Wirklichkeit und seiner überragenden Technik. An diesen Eigenschaften ließen es die US-Autoriesen über Jahre hinweg mangeln. Sie bauten in Massen riesige Last- und Geländewagen mit dementsprechendem Benzindurst. Sie ignorierten hochmütig effizientere Antriebe wie Diesel- oder Hybridmotoren und hielten jenen US-Autokäufern, die sich für eine bessere Technik aus ausländischer Fertigung entschieden, Antiamerikanismus vor.
„Hochmut kommt vor dem Fall", steht schon im Alten Testament. Im Bewusstsein der einst so wichtigen Größe haben die Multis schon vergessen, dass sie eine klare Strategie brauchen - und Produkte herstellen sollten, die Probleme lösen können und nicht selbst zu solchen werden. Die Größe des Unternehmens potenziert die Zahl der Probleme, durch die steigende Komplexität wird auch die Sanierung des Zustands verunmöglicht.
Trotzdem rufen Automanager nach weiteren Megafusionen. Dazu passt nur noch ein Spruch: „Nichts gelernt und davon die Hälfte wieder vergessen. DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.12.2008)