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Polizisten vor der Technishcen Universität Athens

Foto: AP/Szandelszky

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Aufräumarbeiten in Athen.

Foto: AP Photo/Lefteris Pitarakis

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Gedenktafel für den getöteten 15-jährigen Demonstranten Alexandros Grigoropoulos. Auf dem Zettel in der Mitte steht: "Alexandros, dieser Kampf ist deiner. Wir werden dich vermissen."

Foto: AP Photo/Lefteris Pitarakis

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Feuerwehrmann vor ausgebranntem Geschäft am Dienstag in Athen.

Foto: AP Photo/Lefteris Pitarakis

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Zerbrochene Fensterscheibe in Athen.

Foto: REUTERS/Oleg Popov (GREECE)

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Polizei in Athen im Straßenkampf.

REUTERS/John Kolesidis

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Athener Polizisten versuchen Brandsätzen auszuweichen, die in ihre Richtung geschleudert wurden.

Foto: AP/Stavrakis

Athen - Mehrere tausend Menschen haben am Dienstag in der Nähe von Athen an der Trauerfeier für den durch eine Polizeikugel getöteten 15-Jährigen griechischen Buben teilgenommen. Auf dem kleinen Friedhof in der Athener Vorstadt Palaio Faliro waren außer engen Verwandten und Freunden des Toten auch Schülervertretungen aus zahlreichen Gymnasien Athens zusammengekommen. Auch Schüler aus Nordgriechenland und aus der Insel Kreta hatten Blumen geschickt, berichtete das Fernsehen. Die Polizei beobachtete von einem Hubschrauber aus und aus diskreter Entfernung die Trauerfeier.

Auf zentralen Plätzen vieler Städte des Landes gedachten zeitgleich Zehntausende Schüler des 15-Jährigen, dessen Tod am Samstag eine Welle der Gewalt in ganz Griechenland ausgelöst hatte.

Nach der Beisetzung des von der Polizei erschossenen 15-Jährigen ist es am Dienstagnachmittag in Athen erneut die schweren Krawallen gekommen. Bereitschaftspolizisten gingen mit Tränengas gegen jugendliche Trauergäste vor, die mit Steinen und Knüppeln warfen und Müllbehälter anzündeten. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand. An der Beisetzung des Jugendlichen nahmen etwa 6.000 Menschen teil.

Die Ausschreitungen begannen vor dem Friedhof und dehnten sich auf einen angrenzenden Stadtbezirk aus. Dutzende Bewohner des Bezirks versammelten sich auf den Straßen und forderten die Polizei auf, den Tränengaseinsatz in den Wohnvierteln zu beenden. Auch in Saloniki, der zweitgrößten griechischen Stadt, kam es am Dienstag nach einer Protestkundgebung gegen den gewaltsamen Tod des 15-Jährigen zu neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Demonstranten stürmen Polizeihauptquartier in Patras

In der westgriechischen Stadt Patras haben Demonstranten das Hauptquartier der örtlichen Polizei gestürmt und besetzt. Rund 500 Demonstranten drangen in das Gebäude ein und warfen dabei Steine und Molotow-Cocktails, wie die Polizei am Dienstag in der Hafenstadt mitteilte. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und versucht, die Demonstranten zurückzudrängen.

Vor dem Angriff auf das Polizeigebäude hatte es in Patras drei Demonstrationen von Schülern und Studenten gegeben.

 

Volle Härte gegen Unruhestifter

Die griechische Regierung will mit voller Härte gegen die Unruhestifter vorgehen. Nach einem Krisentreffen mit Staatspräsident Karolos Papoulias sagte Ministerpräsident Kostas Karamanlis mit Blick auf den Tod eines 15-jährigen Jugendlichen: "Niemand hat das Recht, diesen tragischen Vorfall als Alibi für Aktionen der rohen Gewalt zu missbrauchen, für Aktionen gegen unschuldige Menschen, gegen ihr Eigentum, gegen die ganze Gesellschaft und gegen die Demokratie." Die Teilnehmer an den Unruhen könnten nicht mit Nachsicht rechnen.

Die Nacht von Montag auf Dienstag war die dritte Krawallnacht hintereinander. In Athen, Saloniki, aber auch in zahlreichen anderen großen Städten zogen randalierende Jugendliche abermals durch die Straßen und zündeten Geschäfte, Häuser und Autos an. Die Unruhen wurden am Samstag vom Tod eines 15-Jährigen ausgelöst, der von Schüssen eines Polizisten tödlich getroffen wurde.

Obduktion brachte keine Klarheit

Der 37 Jahre alte Polizist, der am Samstagabend den tödlichen Schuss auf den Schüler abgegeben haben soll, will nur Warnschüsse abgefeuert haben. Der Jugendliche sei von einem Querschläger getroffen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Polizisten Totschlag vor. Eine Obduktion brachte am Montag keine Klarheit in den Fall. (APA/AP/dpa)