Stuttgart - Die Finanzkrise hat die Zahl der Börsengänge in diesem Jahr einer Studie zufolge weltweit massiv einbrechen lassen. 2008 wagten rund um den Globus 745 Unternehmen den Gang aufs Parkett, das sind 58 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young am Dienstag unter Berufung auf eine Untersuchung zur Entwicklung der Zahl von Erstplatzierungen mitteilte. Gleichzeitig hätten die Konzerne beim Verkauf ihrer Aktien 63 Prozent weniger Geld eingesammelt und insgesamt 95 Mrd. Euro erlöst. 2007 waren den Angaben zufolge weltweit 1.790 Unternehmen an die Börse gegangen.
In diesem Jahr habe die Finanzkrise die Unternehmen vor allem im vierten Quartal von einem Börsengang abgeschreckt, teilte Ernst & Young mit. Im Oktober und November hätten weltweit nur 55 Unternehmen ihre Börsenpläne verwirklicht. Im dritten Quartal seien es noch insgesamt 167 gewesen. Die größte Zahl der Börsengänge 2008 habe es in den Schwellenländern gegeben, wo insgesamt 62 Prozent der Erstnotierungen stattgefunden hätten.
Spitzenreiter war den Angaben zufolge China mit 126 Börsenneulingen, gefolgt von Polen mit 67 Platzierungen und Australien mit 65 Neuzugängen. In Deutschland hätten sich 2008 lediglich fünf Unternehmen den Sprung in den Kapitalmarkt gewagt. Mehrere Unternehmen hatten wegen des schlechten Umfelds ihren Börsengang verschoben, darunter auch die Deutsche Bahn. (APA/AFP)