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Grafik: APA

Wien - Österreich hat beim Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen noch Einiges aufzuholen. Laut Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat haben im Jahr 2006 hierzulande nur vier Prozent der Unter-Dreijährigen Kinderkrippen besucht. Zum Vergleich: der EU-Schnitt liegt bei 26 Prozent. Spitzenreiter bei der institutionellen Kleinkindbetreuung ist Dänemark mit 73 Prozent, gefolgt von den Niederlanden (45 Prozent) und Schweden (44 Prozent). Schlusslichter sind Tschechien und Polen mit jeweils nur zwei Prozent.

Betreuungsquote bei 84 Prozent

Besser ausgebaut sind in Österreich die Betreuungseinrichtungen für Vorschulkinder. 71 Prozent der Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintrittsalter gehen hierzulande in den Kindergarten. Im
EU-Vergleich hinkt Österreich aber auch in dieser Altersgruppe den anderen Mitgliedsstaaten hinterher: Die durchschnittliche Betreuungsquote in der Union liegt bei 84 Prozent.

Spitzenreiter Belgien, Dänemark und Deutschland

In Belgien (98 Prozent) und Dänemark (96 Prozent) gibt es kaum Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die nicht den Kindergarten besuchen. Auch Deutschland befindet sich mit 93 Prozent unter den Spitzenreitern bei der Betreuung in dieser Altersgruppe. Geringe Quoten weisen hier hingegen beispielsweise Polen (28 Prozent) und Litauen (56 Prozent) auf.

Ausbau unter Vorbehalt

Das von der Regierung geplante Gratis-Kindergartenjahr ist für Kinder im letzten Jahr vor dem Schuleintritt vorgesehen. Für diese Altersgruppe soll der Kindergartenbesuch bundesweit kostenlos und verpflichtend werden. Bezüglich der Unter-Dreijährigen findet sich im Koalitions-Pakt das Bekenntnis zum "bedarfsgerechten und kontinuierlichen Ausbau der Kinderbetreuung vor allem für
Unter-3-Jährige (....) mit dem Ziel eines flächendeckenden Angebotes". Dieser Punkt ist allerdings mit einem Budgetvorbehalt versehen, sprich: woher die Finanzierung kommen soll, ist offen. (APA)