Heidelberg - Der niederländische Stammzellexperte Hans Clevers erhält den mit 50.000 Euro dotierten Meyenburg-Preis. Der Biologe werde für die Aufklärung der Rolle eines zentralen Signalwegs der Stammzellen und der Krebszellen ausgezeichnet, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Dienstag in Heidelberg mit. Die Auszeichnung wird seit 1981 jährlich für herausragende Leistungen in der Krebsforschung vergeben. Im vergangenen Jahr bekam sie der japanische Stammzellpionier Shinya Yamanaka.

Der Biologe Clevers untersucht am Hubrecht-Labor in Utrecht die universelle Kommunikation der Zellen aller Organismen vom Nessel- bis zum Säugetier, den sogenannten wnt-Signalweg. Die gleichen biochemischen Signale, die bei der Taufliege für die Ausbildung der Flügel verantwortlich sind, sorgen beim Menschen dafür, dass Gewebestammzellen die Organe funktionsfähig erhalten.

In "zahlreichen bahnbrechenden Arbeiten" habe Clevers die Rolle der wnt-Signale für die Funktion von Stammzellen und bei der Entstehung von Krebs entschlüsselt, hieß es.

Neue Ansätze für Therapien

Der Forscher habe seine Untersuchungen auf die Zellen der Darmwand konzentriert. Dabei habe er bei Darmkrebs fast immer Mutationen im wnt-Signalweg gefunden. Wissenschaftler gehen davon aus, das die wnt- Signale die Bösartigkeit von Tumoren entscheidend fördern. Darum sehen sie an dieser Stelle vielversprechende neue Ansätze für Therapien. (APA/dpa)