Bild nicht mehr verfügbar.

An diesen Lebensraum sind die Kamele angepasst: Heiß, trocken und karg.

Foto: REUTERS/Central Australian Camel Industry

Sydney - Die Zahl der wildlebenden Kamele ist in Australien inzwischen außer Kontrolle geraten. Australische Forscher greifen daher bereits zu ausgefallenen Mitteln um der Bestände wieder Herr zu werden und priesen am Dienstag den Konsum von Kamelfleisch als Beitrag zum Umweltschutz an. "Esst noch heute Kamel, ich habe es auch getan", sagte Murray McGregor vom Wüsten-Forschungszentrum.

"Das Fleisch ist köstlich. Es schmeckt ein bisschen wie Rindfleisch. Es ist sehr mager und damit ausgesprochen gesunde Kost". Das Forschungszentrum plant am Mittwoch eine Grillparty für ranghohe Beamte in Canberra, bei dem es Kamelfleisch servieren will.

Über eine Million Wild-Kamele

Die Forscher kommen in einer dreijährigen Studie zu dem Ergebnis, dass die mehr als eine Million Wild-Kamele in Australien inzwischen eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Sie bringen demnach das fragile Ökosystem der Wüsten aus dem Gleichgewicht und richten auch bei der Wasserversorgung schweren Schaden an. Die Höckertiere wurden im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Lastenträger auf den Kontinent gebracht, bevor Lastwagen und Güterzüge die Arbeit übernahmen. Seitdem leben sie in freier Wildbahn.

Im Kampf für den Umweltschutz kommen australische Wissenschafter immer wieder auf ungewöhnliche Ideen: Erst im Oktober hatte der Umweltberater der Regierung angeregt, statt Schafen und Rindern Kängurus zu verspeisen, um den Klimawandel aufzuhalten. Die vom Zuchtvieh ausgestoßenen Gase trügen erheblich zu den Kohlendioxid-Emissionen des fünften Kontinents bei, warnte er - dagegen sei der Methangasausstoß von Känguruhs verschwindend gering. (APA/red)