Hallein - Die Zukunft der traditionsreichen Halleiner Papierfabrik und ihrer 687 Mitarbeiter ist weiterhin ungewiss. Der Eigentümer des Werks, die finnische M-real, will den Standort nun offenbar doch nicht an den Industriellen Mirko Kovats verkaufen, der vor einer Woche sein Interesse bekannt gegeben hatte. Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Betriebsrat haben am Dienstag Protestmaßnahmen angekündigt.

M-real will wie berichtet aus der Erzeugung gestrichener Feinpapiere aussteigen, wie sie etwa für Hochglanzkataloge verwendet werden. Diese Produktionssparte, in der in Hallein etwa 450 Mitarbeiter tätig sind, sei ein Verlustbringer. Auch eine Umstellung auf andere Produkte sei in Hallein "nicht sinnvoll". M-real hatte Ende September vier Papierwerke an den südafrikanischen Konkurrenten Sappi verkauft. Arbeitnehmervertreter und Landespolitiker befürchten, dass die Einstellung der Papierproduktion in Hallein Teil der Vereinbarung war. M-real dementiert das.

ÖGB und Arbeiterkammer wollen M-real mit einem "Solidaritätsmarsch" von der Halleiner Innenstadt zur Papierfabrik am 17. Dezember unter Druck setzen. Man demonstriere nicht für Mirko Kovats oder einen anderen Investor, sondern für den Standort und gegen M-real, sagt Salzburgs AK- und ÖGB-Chef Siegfried Pichler: "Da wird eine Marktbereinigung auf Kosten von Hallein durchgeführt, das können wir nicht akzeptieren." (Markus Peherstorfer, DER STANDARD, Printausgabe, 10.12.2008)