Berlin - In der Diskussion um ein erweitertes Konjunkturprogramm in Deutschland hat der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) deutlich mehr Investitionen in die kommunale Infrastruktur gefordert. "Solche Investitionen müssen an erster Stelle stehen und nicht Konsumgutscheine oder Zuschüsse für klimafreundliche Kühlschränke", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Karl Robl, der "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe). "Mit fünf bis zehn Milliarden Euro für kommunale Investitionen könne in einem erheblichen Maß die Konjunktur in Deutschland stabilisiert werden", sagte er.

Davon würden die Städte und Gemeinden ebenso wie die Bauwirtschaft profitieren, die für 2009 sinkenden Umsatz und auch einen Rückgang der Beschäftigtenzahl erwartet. "Mit Investitionen von zehn Milliarden Euro können aber allein in unserer Branche bis zu 100.000 Stellen gesichert beziehungsweise ein Teil neu geschaffen werden", sagte Robl. Derzeit zählt das Bauhauptgewerbe - nach jahrelangem Rückgang - noch knapp 700.000 Mitarbeiter.

Nach Angaben des Verbands sind die kommunalen Investitionen seit 1992 um 40 Prozent zurückgegangen. Viele Gemeinden hätten aber fertige Pläne in der Schublade. "Wenn im Januar neue Mittel für Investitionen beschlossen würden, könnten sofort im Frühjahr die Arbeiten beginnen", sagte Robl. (APA)