Helmuth Misak war ein ORF-Publikumsliebling

Foto: ORF/GOEK-Photographie

Wien - Einer der ersten TV-Köche in Österreich, Helmuth Misak, ist am Sonntag 7. Dezember im Alter von 76 Jahren in seiner Heimatstadt Wien an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs und einer Lungenentzündung starb gestorben.

Misak stand in den Jahren 1961 bis 1977 für 134 Kochsendungen vor der Kamera. Das Programm war ein Quotenhit. Ein Kochbuch hat er nie herausgegeben. "Das wollte er nicht", so seine Schwester.

Misaks Rezepte wurden aber in Zeitungen abgedruckt und sein Ruf ging über die Grenzen hinweg. Wie seine Schwester erzählte, hat er einmal anlässlich eines Empfanges in der österreichischen Botschaft in London sogar Königin Elisabeth Gaumenfreude bereitet. Einem großen Publikum war der Küchenchef auch aus der Iglu-Werbung bekannt.

Misak hat seinem Publikum lein "Restl-Essen" serviert. Wirtschaftlichkeit und die Möglichkeit, dass seine Gericht für alle nachkochbar sind, waren seine Maxima. "Ich wollte, dass selbst die Bauern vom Berg, vom letzten Dorf die Zutaten bekommen", sagte Misak in einem Interview für den Katalog-Beitrag. Und die Autorin meinte mit einem Augenzwinkern über das Gericht "Suppenhuhn verschieden zubereitet": "Und nachdem er wirklich jedes Stückchen Fleisch vom Knochen heruntergelöst hat, denkt Misak noch ans Hunderl und Katzerl."

Für Sendung Lebensmittel selbst eingekauft

 

Misak war eine "echte Wiener Type, bodenständig und mit viel Schmäh, zum Anfassen, ein echter Entertainer", erkärte  Kulturwissenschafterin Lisa Wögenstein im Katalog zur Ausstellung "Die Sinalco-Epoche" im Wien Museum. Über die Entlohnung der TV-Köche in den Anfangstagen dieses Genres schreibt Wögenstein: "Von den 900 Schilling Gage mussten Lebensmittel, Geschirr und Requisite selbst angeschafft werden, ein Umstand, der den Koch bei einem Festtagsessen wie 'Fasan mir Rotkraut' schon mal in Bedrängnis bringen konnte."(APA)