Nairobi - Andrew Mwangura, der Leiter des ostafrikanischen Seeleute-Programms, hat am Mittwoch in Nairobi vor einer ausschließlich militärischen Lösung des Problems der Piraterie vor der somalischen Küste gewarnt. "Kriegsschiffe sind nur eine kurzfristige Lösung", sagte er vor Journalisten in der kenianischen Hauptstadt, wo am Donnerstag Regierungsvertreter aus 40 Staaten auf einer UN-Konferenz über die Bekämpfung der Piraterie beraten.

Das ostafrikanische Seeleute-Programm bietet unter anderem Unterstützung für die Besatzungsmitglieder gekaperter Schiffe an. Deshalb steht es regelmäßig in Kontakt zu den Schiffen, die sich vor der somalischen Küste in der Gewalt von Seeräubern befinden.

Ursprünge der Gewalt

Um wirkungsvoll gegen Seeräuberei vorzugehen, müsse an den Ursprüngen der Gewalt auf der See angesetzt werden, sagte Mwangura. Dazu gehörten neben Armut, politischer Instabilität und Unsicherheit in Somalia auch das Problem des illegalen Fischfangs und des Versenkens von Giftmüll vor der Küste des Krisenstaates. Notwendig sei, dass alle illegalen Aktivitäten gestoppt würden, nicht nur die der Piraten, betonte Mwangura.

Die Mitarbeiter des Seeleute-Programms schätzen, dass die mit modernster Technologie ausgerüsteten Piraten Schiffe bis zu einer Entfernung von 200 Kilometern aufspüren und überprüfen. "Wenn sie die Registriernummer des Schiffs haben, können sie feststellen, wer der Eigentümer ist und ob er reich oder arm ist, was das Schiff geladen hat und woher die Besatzung stammt", sagte Mwangura. (APA/dpa)