Athen - Der in Griechenland durch eine Polizeikugel getötete 15-jährige Alexandros Grigoropoulos ist offenbar von einem Querschläger tödlich getroffen worden. Das habe die Autopsie der Leiche ergeben, sagte Alexis Kougias, der Anwalt des beschuldigten Polizeibeamten, am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. Demnach ist die Kugel "ein bisschen verformt, was darauf hinweist, dass sie auf einen harten Untergrund geprallt ist", bevor sie in die Brust des Opfers einschlug. Der Jugendliche wurde am Dienstag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Seit dem Vorfall am Samstagabend kommt es in ganz Griechenland zu gewalttätigen Protesten. Zentrum der Unruhen ist die Hauptstadt Athen.

Die Familie des Getöteten verlangt nun eine Autopsie eines unabhängigen Patholgen.

Die Polizei hatte nach dem Tod des 15-Jährigen zunächst mitgeteilt, der Jugendliche habe in dem Athener Stadtteil Exarchia mit etwa dreißig anderen Autonomen einen Polizeiwagen mit Steinen beworfen. Ein Polizist stieg nach den ersten Darstellungen zu dem Zwischenfall aus dem Auto, um die Jugendlichen aufzuhalten, feuerte drei Schüsse ab und traf den 15-Jährigen tödlich in die Brust. Zwei Polizisten sitzen wegen der tödlichen Schüsse in Untersuchungshaft. Dem Schützen wird vorsätzliche Tötung, einem weiteren Beamten Mittäterschaft vorgeworfen. (red/APA)