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Der KSV "weiß, was wirklich dahinter steckt."

DER STANDARD/Paul Cooklin/Brand X/Corbis

Der Kreditschutzverband (KSV) ist die größte Wirtschaftsauskunftei Österreichs und sammelt seit 1870 Daten über österreichische Bürger aus der gesamten Republik und macht damit ein gutes Geschäft. Wie die Auswertung der Daten erfolgt, sei allerdings genauso undurchsichtig, wie die Kriterien, nach denen die Auskunftsgabe erfolge, moniert ein aktueller Bericht des Monatsmagazins Datum

Broker

"Der Kreditschutzverband ist eine Mischung aus Ratingagentur und Informationsbroker", erklärt der Bericht. "Über verschiedene Kanäle werden Daten über Firmen und Privatpersonen erfasst, ausgewertet und die Informationen dann verkauft." Dabei würde nicht mehr nur der Staat Informationen nachfragen, sondern zunehmend auch private Firmen. Um sicher zu gehen, dass nichts übersehen wird, zapft der KSV sämtliche öffentlich zugängliche Quellen an: Grundbuch, Firmenbuch, Inkassoforderungen und Zeitungsartikel.

Wertvoll

Die ausgewerteten Daten sollen Kreditgebern helfen, die Mündigkeit von Kreditnehmern einzuschätzen. Sollten die gesammelten Daten über eine Person beim KSV aber einmal nicht stimmen, kann das im Einzellfall gravierende Folgen nach sich ziehen, so die Kritik. "Denn bei Säumigkeit sind Schuldner in Österreich bald Kunden zweiter Klasse: Kredite werden nicht oder nur mit höheren Zinssätzen vergeben, der Überziehungsrahmen wird gestrichen, Handyverträge werden nicht abgeschlossen." Der KSV bestätigt, dass es zu Fehlern kommt. Es gäbe allerdings nur "nur 200 berechtigte Beschwerden" über falsche Daten. Im Einzelfall entschuldigt der niedrige Schnitt bei tausenden Anfragen jedoch auch nicht.

Eigeninformation

Wer wissen möchte, welche Informationen über einen selbst aufliegen, kann diese Selbstauskunft kostenlos beim KSV bestellen. Eine Liste weiterer Auskunfteien finden Sie bei Arge Daten. (zw)