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Der ehemalige Außenminster Finnlands, Martti Ahtisaari, bei der Preisverleihung.

Foto: EPA/LARSEN HAKON MOSVOLD

Oslo - Der finnische Ex-Präsident Martti Ahtisaari hat am Mittwoch in Oslo den Friedensnobelpreis 2008 entgegengenommen. Der 71-jährige Diplomat und sozialdemokratische Politiker wurde vom norwegischen Nobel-Komitee für seinen erfolgreichen Einsatz als Vermittler bei Konflikten und Kriegen in mehreren Ländern geehrt.

Er arbeitete unter anderem im Auftrag von UNO, EU und NATO an der Beendigung des Balkan-Krieges in den 90er Jahren und bei der Lösung des Kosovo-Konfliktes mit. Als Ahtisaaris größter Erfolg gilt die 2005 vermittelte Beendigung des Bürgerkrieges in der indonesischen Unruheprovinz Aceh. Er hat auch maßgeblich an der staatlichen Lösung Namibias von Südafrika bis zur Unabhängigkeit 1990 mitgewirkt.

Obama solle sich um Lösung des Nahost-Konflikts bemühen

Ahtisaari appellierte in seiner Dankrede an den künftigen US-Präsidenten Barack Obama, im ersten Amtsjahr die Lösung des Nahostkonflikts zu einem Schwerpunkt seiner Politik zu machen. "Frieden ist eine Frage des Willens", sagte er vor tausend Gästen bei der Verleihung des Preises in Oslo. "Alle Konflikte können beigelegt werden, es gibt keine Entschuldigung dafür, sie zum Dauerkonflikt werden zu lassen."

Der Preisträger forderte auch die Partner der USA im sogenannten Nahost-Quartett, die EU, Russland und die Vereinten Nationen, zum Handeln auf. Es müsse eine Lösung für die Krisen gefunden werden, die sich von Israel und Palästina bis zum Irak und dem Iran erstreckten. Ein dauerhafter Friede könne nur erreicht werden, wenn man die gesamte Region im Blick behalte. Obama wird am 20. Jänner als Nachfolger von George W. Bush als US-Präsident vereidigt.

Der Friedensnobelpreis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (950.000 Euro) dotiert. (APA/dpa/Reuters)