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Die Formel 1 kann ihren Luxuskurs nicht mehr halten und muss einen drastischen Sparkurs einschlagen.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Monaco - Auf dem Weg zu drastischen Sparmaßnahmen liegen der Internationale Automobilverband FIA und die Teamvereinigung FOTA nach einem Krisengipfel in Monaco auf einem gemeinsamen Kurs. "Ich bin erfreut über den Ausgang dieses Treffens", teilte FIA-Präsident Max Mosley in einer Presseerklärung von FIA und FOTA am Mittwoch mit. FOTA-Chef Luca di Montezemolo von Ferrari sprach von einer "fundamentalen Einigkeit", um die Ziele einer neuen Formel 1 zu erreichen, mit der "DNA", wie sie die FIA fordere.

Das Meeting diente als Vorarbeit für die Sitzung des FIA-Weltrats, der am Freitag über Sparmaßnahmen entscheidet. Es sei "das erfolgreichste Treffen über die Formel 1 gewesen, an das sich jeder der Teilnehmer erinnern kann", so die Einleitung der gemeinsamen Pressemitteilung.

Abschied weiterer Hersteller befürchtet

"Wir müssen die Formel 1 in Ordnung bringen", hatte Mosley schon vor Treffen des FIA-Chefs mit den nach dem Honda-Rückzug noch neun in der "Königsklasse" verbliebenen Rennställe der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" gesagt. Sollte die Autoindustrie noch tiefer in die Krise stürzen, drohe der Abschied weiterer Hersteller, warnte der Brite. "Ob das vor der Saison passiert, ist schwer zu sagen. Wir sind in unbekanntem Territorium", erklärte Mosley.

Bei dem Meeting in Monaco herrschte der Presseerklärung zufolge Einigkeit darüber, die für 2010 angestrebten Veränderungen durchzuführen. Dasselbe gelte für die Vorschläge vonseiten der FOTA bereits für die kommende Saison, um signifikant Kosten zu sparen und gleichzeitig die Stellung als Spitze des Motorsports zu wahren. Im Detail wurden nicht bekannt.

Schon am vergangenen Donnerstag hatte sich die FOTA auf erste Vorschläge zur Senkung der Kosten verständigt. Die Motoren sollen künftig vier statt zwei Rennen halten müssen, um die Ausgaben für die teuren Antriebsaggregate zu dämpfen. Auch ein Verbot von Testfahrten während der Saison sowie eine deutlich begrenzte Nutzung von Windkanälen ist geplant. Wie es zudem heißt, sollen Rennställe mittelfristig nur noch maximal 250 Mitarbeiter beschäftigen dürfen.

Streitpunkt Einheitsmotor

Offen blieb die Frage nach einem Einheitsmotor. FOTA und Mosley waren sich bis zuletzt uneinig über die Einführung eines Standardantriebs. Die großen Hersteller wie Ferrari, Mercedes und BMW wehren sich heftig dagegen und wollen weiter einen eigenen Motor bauen. Renault dementierte am Mittwoch per Presseaussendung Spekulationen, das Team habe sich für einen Einheitsmotor entschieden.

Die unabhängigen Teams hingegen gelten als interessiert. Der britische Motorenbauer Cosworth hatte die FIA-Ausschreibung gewonnen und soll von 2010 an einen kostengünstigen Antriebsstrang herstellen. Denkbar ist nach dem Ausgang des Monaco-Meetings, dass ein Einheitsmotor zur Verfügung gestellt wird, den Herstellern aber die Möglichkeit gegeben wird, einen eigenen Antrieb in einem eng gesteckten Rahmen zu bauen.  (APA/dpa)