Graz - Im Fall des über lange Jahre ausgebeuteten obersteirischen Landarbeiters liegt nun der Abschlussbericht des Landeskriminalamtes vor. Der Verdacht, dass der Landarbeiter misshandelt wurde und dass der Tatbestand des Sklavenhandels vorliegen könnte, sei in Ermanglung von Anzeigen, Attesten oder Aussagen nicht erhärtet worden, hieß es vom Landeskriminalamt. Sehr wohl dürfte der Landwirt und sein Sohn aus St. Peter am Kammersberg im Bezirk Murau den 55-jährigen Arbeiter geschädigt haben und Betrug und der Urkundenfälschung begangen haben.
Der Fall ist im vergangenen Oktober an die Öffentlichkeit gelangt, als der Sachwalter des Landarbeiters Anzeige erstattete. Der Landwirt steht im Verdacht, dem Landarbeiter keinen entsprechenden Arbeitslohn ausbezahlt zu haben. Der Landwirt und dessen 29-jähriger Sohn sollen den Mann nur als geringfügig beschäftigt angemeldet haben, obwohl der Landarbeiter 40 Stunden pro Woche und teilweise auch am Wochenende arbeitete.
Weiters soll der Bauer einen Scheinpachtvertrag mit dem Landarbeiter geschlossen haben, um selbst die Frühpension zu kassieren. Urkunden für EU-Förderungen dürften gefälscht worden sein, um an die finanziellen Zuschüsse zu kommen.(APA)