Das ORF-Landesstudio Eisenstadt wird, sagt Landesdirektor Karlheinz Papst nicht ohne Stolz, "das Kompetenzzentrum für Volksgruppen in Ostösterreich". Zusätzlich zu den bisherigen Sendungen auf Kroatisch, Ungarisch und Roman wird Radio Burgenland ab Jahresbeginn auch die Wiener Tschechen, Slowaken und Ungarn mit muttersprachlichen Sendungen versorgen.

Das Kärntner Radio Dva wird sich ab diesem Datum auch um die - offiziell ja immer noch ignorierten - steirischen Slowenen kümmern. Notwendig wurde diese Reform durch ein Erkenntnis des Bundeskommunikationssenats vom Juni, das einer Klage des Österreichischen Volksgruppenzentrums Recht gegeben hat.

Das wöchentliche Radiomagazin auf Radio Burgenland wird ab Jänner um eine Stunde verdoppelt. Die Wiener Tschechen, Slowaken und Ungarn werden dann auf 94,7 MHz zu empfangen sein. Zusätzlich wird für Tschechen und Slowaken ein neues TV-Magazin ins Auge gefasst, das sechs Mal jährlich auf ORF 2-Wien zu sehen sein, aber auch von Radio Burgenland produziert werden wird.

Generaldirektor Alexander Wrabetz hat am Dienstag ausdrücklich dementiert, dass als Folge davon die Sendung „Heimat, fremde Heimat" - bisher TV-Heimat der Wiener - beschnitten wird. Marian Pipp sieht zumindest die Gefahr strenger budgetärer Zügel bei deutlichem redaktionellen Mehraufwand.

Karlheinz Papst will diese Sicht nicht bestätigen, aber: "Das Fernsehen ist ein zusätzlicher Aufwand. Die Budgets müssen da natürlich angepasst werden." (Wolfgang Weisgram, DER STANDARD; Printausgabe, 11.12.08)