Ramsgate - Im Prozess um den Raubmord an dem österreichischen Ex-Fußballer Peter Burgstaller in Südafrika ist am Mittwoch bei Gericht eine neue Version des Angriffs aufgetaucht. Der angeklagte Thokozisi M. legte laut südafrikanischer Nachrichtenagentur Sapa kurz nach seiner Festnahme ein Geständnis ab, in dem zwei bisher unbekannte Verdächtige vorkommen. M.s mitangeklagter Bruder wird dort dagegen nicht erwähnt.

Der 43-jährige Burgstaller war am 23. November 2007 auf einem Golfplatz bei Durban erschossen worden. Die Täter raubten seine Geldbörse und sein Handy. Thokozisi M. soll das Geständnis drei Tage nach dem Mord abgelegt und unterschrieben haben. "Ich habe ihm einmal in den Rücken geschossen. Er hat sich umgedreht und ich schoss ihm in den Magen", steht darin. Der Beschuldigte bestreitet, das je gesagt zu haben. Laut Gerichtsmediziner Iekram Alli wurde Burgstaller nur von einem Projektil getroffen.

"War noch am Leben"

Statt vom 22-jährigen Bruder von Thokozisis M. ist nun von zwei anderen Komplizen - Zwelo M. und Bhekizitha N. - die Rede. Der 26-Jährige soll mit den beiden ins Golfresort eingedrungen sein. Zwelo - bisher Zeuge - habe Burgstallers Geld und sein Mobiltelefon gefunden. "Zwelo, Bhekizita und ich rannten weg, der weiße Mann war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben", heißt es in dem Schriftstück.

Später soll der Hauptangeklagte beim Lokalaugenschein gesagt haben: "Ich hätte nicht auf ihn geschossen, wenn Zwelo M. es mir nicht gesagt hätte."

Der Anwalt von Thokozisis M. sagt, sein Mandant sei vom Dolmetscher gebeten worden, ein nie getätigtes Statement zu unterschreiben. Der Richter stellte die polizeiliche Befragung ohne rechtlichen Beistand infrage. Laut Polizei hat der 26-Jährige ohne seinen Anwalt aussagen wollen. (APA, spri)