Bild nicht mehr verfügbar.

Jede Menge Schnee in Val d'Isere.

Foto: AP/ Trovati

Val d'Isere - 52 Tage vor der Eröffnung der Alpinen Ski-WM 2009 in Val d'Isere startet am Freitag für die Weltcup-Herren die große Generalprobe für die Titelkämpfe im französischen Nobel-Skiort. Für Benjamin Raich und Co. stehen mit Super-Kombination (Freitag, Ersatz für Beaver Creek), Riesentorlauf (Samstag) und Slalom (Sonntag) drei Bewerbe auf dem Programm, die Wettersituation im WM-Ort ist allerdings einmal mehr alles andere als ideal.

Das Wetterpech von Val d'Isere zieht sich wie ein roter Faden durch die Weltcup-Geschichte, auch durch die jüngere. Im Dezember 2007 mussten die als WM-Generalprobe gedachten Damenrennen wegen Schneemangels gestrichen werden, im Februar 2008 wurde die Abfahrts-Hauptprobe der Herren Opfer von zu viel Neuschnee. Und auch jetzt fallen in Val d'Isere Schneemassen vom Himmel, die Super-Kombi am Freitag wurde deshalb zunächst einmal auf 11.00 (Super G) und 15.45 Uhr (Slalom) nach hinten verschoben.

Falls gestartet wird, gibt Rainer Schönfelder sein Weltcup-Comeback. Der Kärntner, der sich Ende Oktober in Sölden am Schienbein verletzt hatte, will sich die Test-Gelegenheiten auf den WM-Strecken nicht entgehen lassen. "Für mich beginnt die Saison jetzt neu", freute sich Schönfelder - zuletzt Mitte November in Levi am Start - auf die Rückkehr. "Er wird es probieren, diese Rennen sind natürlich punkto WM alles andere als uninteressant. Wunderdinge darf man sich aber von ihm keine erwarten", meinte ÖSV-Trainer Christian Höflehner.

Testen am Super-G-WM-Kurs

Um sich die substanz- und nervenraubende Anreise nach Val d'Isere zu erleichtern, sind die ÖSV-Aktiven am Donnerstag per Privatjet von Salzburg weg angereist. An Bord in Richtung Super-Kombi waren auch die Speed-Asse Hermann Maier, Michael Walchhofer, Christoph Gruber und Hannes Reichelt. Sie alle wollen am Freitag nur in zweiter Linie Weltcup-Punkte, denn das Testen des Super-G-WM-Kurses unter Rennbedingungen wiegt für sie deutlich mehr.

"Das Ganze ist für mich diesmal nur Training", erklärte Maier, der auch in Val d'Isere schon viele Erfolge (drei Weltcup-Siege) gefeiert hat. Der Flachauer zählt ja für sich selbst vier Erfolge in Val d'Isere, denn er inkludiert auch den Riesentorlauf im Dezember 1997, bei dem er als Sieger disqualifiziert wurde, weil er die Ski vor der sogenannten "Roten Linie" abgeschnallt hatte.

Kurssetzer des Super-G im Rahmen der Super-Kombi wird mit Andreas Evers ein ÖSV-Trainer sein. Es wird dies das erste Super-G-Rennen auf der extrem wetteranfälligen "Face de Bellevarde" seit den Olympischen Winterspielen 1992 sein. Vor 16 Jahren war auf dieser Piste der Österreicher Patrick Ortlieb zu Olympia-Abfahrts-Gold gerast.

FIS-Herren-Renndirektor Günter Hujara hob die Bedeutung des bevorstehenden Wochenendes hervor. "Wir haben einen optimalen Test der WM-Infrastruktur. Zudem werden Super-G und Slalom auf den Original-WM-Kursen stattfinden", so der Deutsche, der in den nach hinten verlegten Startzeiten der Super-Kombi auch einen Vorteil sieht: "Dadurch können wir auch das Flutlicht einem WM-Test unterziehen." Die Veranstalter erwarten 10.000 Fans und 300 Medienvertreter. (APA)

Voraussichtliche ÖSV-Aufstellung für die Weltcup-Super-Kombination der Herren am Freitag in Val d'Isere:

Romed Baumann, Bernhard Graf, Christoph Gruber, Marcel Hirscher, Hermann Maier, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Rainer Schönfelder, Michael Walchhofer