Bagdad - Das US-Militär im Irak trennt sich ab kommendem Februar von 1.500 irakischen Häftlingen pro Monat, die es in seinen Gefängnissen und Hafteinrichtungen festhält. Die betroffenen Gefangenen sollen entweder freigelassen oder den irakischen Justizbehörden übergeben werden, hieß es in einer am Donnerstag in Bagdad veröffentlichten Erklärung der US-Armee. Diese Vorgehensweise sei bei der ersten Sitzung eines neu gebildeten gemeinsamen Komitees aus hochrangigen Vertretern des US-Militärs im Irak und der irakischen Regierung am Mittwoch in Bagdad vereinbart worden.

An der Sitzung des Komitees nahmen unter anderem der irakische Vize-Ministerpräsident Barham Saleh und der Kommandant der US-Truppen im Irak, General Raymond Odierno, teil. Derzeit hält das US-Militär 15.800 Iraker fest. Ihre Überstellung an die irakischen Behörden war in dem irakisch-amerikanischen Truppenstationierungsabkommen vereinbart worden, das im vergangenen Monat vom Parlament im Bagdad verabschiedet worden war. Es tritt am 1. Jänner 2009 in Kraft.

Freilassung von "Unschuldigen"

Saleh betonte während des Treffens, das Komitee stehe vor dem Problem, dass es so viele Häftlinge wie möglich entlassen wolle, zugleich aber umsichtig vorgehen müsse, um nicht versehentlich Kriminelle freizulassen oder Häftlinge, die "sich dann wieder terroristischen Operationen zuwenden".

Einige der mutmaßlichen Aufständischen und Terroristen sitzen schon seit Jahren in den US-Militärgefängnissen. Unter ihnen sind besonders viele arabische Sunniten, weshalb sich vor allem die sunnitischen Parteien im Parlament seit Jahren für die beschleunigte Freilassung von "Unschuldigen" einsetzen. (APA/dpa)