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Foto: APA/EPA/NIC BOTHMA

Hamburg - Delfine schwimmen offenbar langsamer als sie könnten, um Schmerzen zu vermeiden, berichtet das Magazin "GEO". Die schnellen Schwimmer unterliegen im Wasser einem physikalischen Phänomen, das wegen seiner Zerstörungskraft auch Schiffsingenieure vor Probleme stellt: der Kavitation. Bei rascher Fahrt durchs Wasser - jenseits von 36 bis 54 Kilometer pro Stunde - entstehen im Wasser Unterdruckzonen, in denen sich kleine Dampfblasen bilden. Diese setzen beim Zerplatzen Kräfte frei, denen sogar das Metall von Schiffsschrauben auf Dauer nicht standhält.

Die Höchstgeschwindigkeit von Delfinen liegt bei etwa 54 Kilometer pro Stunde. Doch ihr stromlinienförmiger Körper würde eine wesentlich raschere Fortbewegung erlauben. Da sie jedoch am Schwanz ein Geflecht von Nerven tragen, dürften sie die platzenden Kavitationsblasen auf der Haut wie Nadelstiche empfinden. Das vermutet ein Forscherteam vom Technion-Israel Institute of Technology in Haifa, das die Kräfte berechnet hat, die auf die Schwanzflossen verschiedener Fische und Meeressäuger wirken.

Zwar gibt es schnellere Schwimmer als die Delfine, etwa den blauen Marlin mit rund 100 und den Tunfisch mit 62 Kilometern pro Stunde. Doch Tunfische zum Beispiel, so sagen die Forscher, haben keine sensiblen Nervenenden in der Schwanzflosse. Dafür sei das Körperteil bei diesen Schwimmern oft stark durch Kavitationsfraß lädiert. (APA/AP)