Der bisher teuerste Firmenkauf durch Finanzinvestoren - die Übernahme des größten kanadischen Telekomkonzerns BCE - ist nach eineinhalbjährigem Ringen geplatzt. Der Riesendeal sollte ursprünglich einen Gesamtwert von rund 52 Mrd. Dollar (derzeit 39,3 Mrd. Euro) haben.

Auslöser für das Scheitern war der Bericht von Wirtschaftsprüfern, die das geplante neue Unternehmen als höchstwahrscheinlich zahlungsunfähig eingeschätzt haben. Die Beteiligten vier Finanzinvestoren gaben daraufhin am Donnerstag (Ortszeit) das Vorhaben auf.

Milliardenkredite

Zuletzt galt der Deal im Juli als gesichert, nachdem die Investoren wie Providence Equity Partners und Merrill Lynch Global Private Equity mit weitgehenden Zugeständnissen an die Banken die Finanzierung klargemacht haben. Von den Banken sollten Kredite von mehr als 30 Mrd. Dollar kommen.

BCE ist als Bell Canada seit mehr als 100 Jahren aktiv und verfügt über ein riesiges Festleitungs- und Mobilfunknetz im ganzen Land. Mit Einberechnung von Schulden und Zusatzkosten wurde das Geschäft mit 52 Mrd. Dollar bewertet. Das Käuferkonsortium wird angeführt von Investor Providence Equity Partners und dem Lehrer- Pensionsfonds Ontario's Teachers Pension.

Mit der weltweiten Finanzmarktkrise war im vergangenen Sommer eine durch immer höhere Milliardenkredite finanzierte Übernahmewelle abrupt zum Erliegen gekommen. Eine Reihe von Finanzinvestoren ließ anschließend bereits vereinbarte Geschäfte platzen oder drängte auf niedrigere Kaufpreise. (APA)