Wien - Die Krise der internationalen Autobranche schlägt weiter auf Österreich durch: In einer längeren Reihe von Jobcut-Programmen - von Magna Steyr bis Eybl International - meldete nun der niederösterreichische Mechatroniksystemeproduzent Pollmann mit Sitz in Karlstein/Thaya, dass bis zu 60 Stellen von 420 abgebaut werden.

In Österreich hat die Autozulieferbranche aufgrund der Krisensituation laufend mehr Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Laut den jüngsten Daten des Arbeitsmarktservice sind insgesamt 8800 Personen gemeldet, der Großteil aus der Autobranche. In den Monaten Dezember 2008 und Jänner 2009 würden nach AMS-Informationen voraussichtlich weitere 6200 Personen dazukommen. Am stärksten betroffen sind die Steiermark und Oberösterreich, wo die meisten Zulieferer stationiert sind.

Harte Abstimmung

In den USA bekam das 15-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für General Motors, Ford und Chrysler indessen die Zustimmung im Repräsentantenhaus, die harte Abstimmung im Senat - wo die Republikaner Widerstand angekündigt haben - steht aber noch bevor. Die Autokonzerne fordern Staatshilfen, GM und Chrysler haben sogar die Insolvenz in den Raum gestellt, sollte Uncle Sam nicht Geld bereitstellen.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl dürfte in der Causa GM mit dem Schlimmsten rechnen. In einer Aussendung am Donnerstag ließ er wissen, dass, falls das Motoren- und Getriebewerk in Wien-Aspern zugesperrt werden sollte, es eine Stiftung für die in Wien wohnenden Arbeiter (laut Häupls Sprecher rund 200 von insgesamt 1850) eingerichtet werden würde. (Leo Szemeliker, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 12.12.2008)