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Sao Paulo/Rio Branco - 20 Jahre nach der Ermordung des brasilianischen Umweltaktivisten Chico Mendes hat sich die Regierung jetzt für dessen Verfolgung in den 1980er Jahren entschuldigt. Die Amnestie-Kommission des Justizministeriums sprach der Witwe Mendes, Ilzamar, nach Angaben der Zeitung "Folha de Sao Paulo" (Donnerstag) eine Entschädigung in Höhe von rund 338.000 Reais (rund 112.000 Euro) und eine lebenslange Pension von umgerechnet 1.000 Euro zu. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Erster Kämpfer für den Regenwald

Mendes, damals Anführer der Kautschukarbeiter, gilt als erster prominenter Kämpfer für den Erhalt des Regenwaldes und wurde während Brasiliens Militärdiktatur (1964-1985) verfolgt und mehrfach inhaftiert. Am 22. Dezember 1988, als Brasilien schon eine Demokratie war, wurde er von Farmern vor seinem Haus in Xapuri im Bundesstaat Acre im Nordwesten Brasiliens ermordet. Die Tat sorgte weltweit für Aufsehen. Die Attentäter wurden zwei Jahre später zu 19 Jahren Haft verurteilt.

Für Brasiliens Justizminister Tarso Genro ist es unmöglich, die Verfolgung des Gewerkschafters während der Militärdiktatur von dessen Tod im demokratischen Brasilien zu trennen. "Indirekt ist seine Ermordung damit verbunden." Die Verhandlung ging auf eine Klage von Mendes' Witwe zurück. Genro verfolgte die Verhandlung persönlich. Auch zwei Söhne Mendes' waren anwesend. (APA/dpa)