New York - Nach der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch plant die Bank of America den Abbau von bis zu 35.000 Stellen. Das Institut teilte am Donnerstag in New York mit, angesichts des schwachen wirtschaftlichen Umfeldes sei der Stellenabbau unvermeidlich und solle auf die kommenden drei Jahren verteilt umgesetzt werden. Die größte Bank der USA verspricht sich davon Kosteneinsparungen von rund sieben Milliarden Dollar (5,30 Mrd. Euro) pro Jahr.

Der Stellenabbau macht rund elf Prozent der Gesamtbelegschaft von mehr als 300.000 Beschäftigten der zum Jahreswechsel fusionierenden Institute aus. Merrill bringt in das gemeinsame Haus rund 61.000 Mitarbeiter mit, die Bank of America hat rund 247.000 Angestellte. Mit dem Zusammenschluss entsteht die größte US-Bank.

Die Bank betonte, der Stellenabbau werde Mitarbeiter beider Firmen und alle Geschäftsbereiche betreffen. Es solle versucht werden, soviel Stellen wie möglich durch Nichtbesetzung freiwerdender Positionen einzusparen. Das genaue Ausmaß des Stellenabbaus könne erst Anfang 2009 festgelegt werden.

"Nicht so sehr drakonisch "

Experten zeigten sich wenig überraschend von dem Schritt des Unternehmens. "Angesichts der gegenwärtigen Lage sieht es nicht so sehr drakonisch aus, besonders, wenn man betrachtet, was sich bei der Citigroup abspielt", sagte Howard Diamond, Chef der gleichnamigen Beratergesellschaft.

Die Citigroup hat vor weniger als vier Wochen die Streichung von 52.000 Stellen und damit von 15 Prozent ihrer Belegschaft in den ersten Monaten des kommenden Jahres angekündigt. (APA/Reuters/AP)