Innsbruck - Die Universität Innsbruck wird das erste Forschungsnetzwerk für österreichische Wahlforschung leiten. Mit diesem nationalen Forschungsnetzwerk (NFN) wurde zum ersten Mal in der Geschichte österreichischer Forschungsförderung ein politikwissenschaftliches Großprojekt als nationaler Schwerpunkt eingerichtet, teilte die Universität Innsbruck am Freitag in einer Aussendung mit. Es ist vom Wissenschaftsfonds (FWF) mit 3.22 Millionen Euro dotiert.

Das nationale Forschungsnetzwerk soll den Aufbau eines Wahlforschungsprogramms vornehmen und dieses bei den nächsten Nationalratswahlen "exemplarisch umsetzen" sowie seine "Institutionalisierung" ermöglichen. Dafür sollen die nächsten österreichischen Nationalratswahlen umfassend sozialwissenschaftlich analysiert und die Ergebnisse auch auf ältere Wahlen erstreckt werden.

Analysen

Neben der Analyse der Wähler und der politischen Parteien soll unter anderem auch eine Analyse der Medienberichterstattung und der Dynamik des Wahlkampfes durchgeführt werden. Zudem sollen im Rahmen des Netzwerkes die verschiedenen Perspektiven der Wahlforschung bereits im Konzeptionsstadium integriert werden. Dadurch soll sich ein Zusatznutzen gegenüber isolierter Forschung zu Wahlen und politischem Wettbewerb ergeben.

Das Projekt wird von dem Innsbrucker Politikwissenschaftler und Dekan der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie Fritz Plasser koordiniert und soll in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und der Universität Mannheim durchgeführt werden. Die Einrichtung des nationalen Forschungsnetzwerkes sei ein wesentlicher Schritt in Richtung Profilierung und Internationalisierung der österreichischen Wahlforschung, betonte Plasser. (APA)