Der Internetkonzern Google will die Daten seiner Nutzer auch weiterhin neun Monate lang speichern. Eine Verkürzung der Frist auf sechs Monate, wie von EU-Verbraucherschützern gefordert, lehnt das Unternehmen ab, wie Google-Managerin Marissa Mayer dem "Handelsblatt" sagte. Eine neun Monate lange Speicherung sei wichtig. Sie helfe den Ingenieuren, Trends im Lauf der Zeit zu sehen und ein Gefühl für die Nutzer zu bekommen.

Von 18 auf neun Monate

Google hatte erst Anfang September angekündigt, die Speicherdauer von 18 auf neun Monate zu begrenzen. Das Unternehmen speichert jede einzelne Anfrage, die über seine Suchmaschine getätigt wird. Diese Daten werden der sogenannten IP-Adresse zugeordnet, über die einzelne Nutzer beziehungsweise Computer zu identifizieren sind.

Dauerhaft

Bis März 2007 hatte der Internetriese die IP-Adressen sogar dauerhaft gespeichert. Für Google sind die Suchdaten bares Geld wert: Sie geben Aufschluss über die Interessen und persönlichen Beziehungen der Internetnutzer. Google-Werbekunden können damit gezielter ihre Anzeigen schalten.

Europäische Datenschützer fordern seit langem, die Zuordnung der sensiblen Internetdaten bereits nach sechs Monaten zu löschen. Microsoft speichert die Daten laut "Handelsblatt" 18 Monate lang, Yahoo 13 Monate. (APA)