Die deutsche Generalbundesanwältin Monika Harms hat vor dem Internet als Plattform für die Verbreitung des islamistischen Extremismus gewarnt und auf bestehende Gefahren für Deutschland hingewiesen. Das Internet sei mittlerweile der Heimwerkermarkt des "Do-It-Yourself-Jihadisten", sagte Harms am Freitag in Karlsruhe. Es diene dazu, Propaganda zu verbreiten, Mitglieder zu werben und zur Kommunikation zwischen den extremistischen Zellen.
"Auch Deutschland taugt als Anschlagziel"
Durch intensive Recherchen sei es bisher gelungen, die vom islamischen Extremismus ausgehenden Gefahren im Griff zu halten. Gewähr für Sicherheit gebe es jedoch nicht und man solle sich auch nicht durch die geografischen Entfernungen zwischen Deutschland und dem indischen Bombay und täuschen lassen. "Auch Deutschland taugt als Anschlagziel", sagte Harms.
Bundesanwalt Rainer Greisbaum wies auf die rechtlichen Probleme bei der Verfolgung von extremistischer Internetkriminalität hin. Die Frage sei unter anderem, in welchem Land der Cyber-Jihadist tätig werde und wie der Staat sich schützen könne, sagte er. Ende November hatte die Bundesanwaltschaft Haftbefehle gegen Männer erwirkt, die über das Internet Propaganda für die Extremistengruppe Al-Kaida verbreitet haben sollen. (Reuters)