Podgorica - Montenegro stellt offiziell den Antrag auf einen Beitritt zur Europäischen Union. Einen diesbezüglichen Beschluss fasste die Regierung des kleinen ex-jugoslawischen Adria-Landes, berichteten die Medien am Freitag in der Hauptstadt Podgorica. Regierungschef Milo Djukanovic werde am kommenden Montag in Paris dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, dem amtierenden EU-Ratsvorsitzenden, das Beitrittsgesuch überreichen.

Montenegro, das erst 2006 nach einer Volksabstimmung die staatliche Unabhängigkeit erlangt hat, komme damit seinem "strategischen Ziel" einer EU-Integration näher, heißt es in dem Regierungsbeschluss. "Montenegro glaubt aufrichtig an das europäische Ideal."

Die Regierung hoffe, dass ihr Antrag innerhalb eines Jahres von allen EU-Staaten angenommen werde, sodass die Verhandlungen über den Beitritt beginnen könnten, heißt es in dem Dokument weiter. Einige wichtige EU-Staaten haben jedoch Vorbehalte gegen eine rasche Annäherung Montenegros an Brüssel. Sie verweisen auf die weit verbreitete Korruption und fehlende westliche Standards in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. (APA/dpa)