Die drohende Pleite von General Motors, Chrysler und vielleicht auch von Ford macht betroffen, immerhin hängen rund drei Millionen Jobs an der US-Autoindustrie. Dass der amerikanische Senat in einer derart dramatischen Situation das Werfen des Rettungsrings verweigert, sorgt für Empörung. Nun mag man die Schuld den Republikanern zuweisen, die auf einen Lohnverzicht der Gewerkschaften pochten, oder den Arbeitnehmervertretern, die selbigen verweigerten: Ziemlich sicher ist, dass die Staatshilfen die Krise nicht beseitigen können, sondern nur hinauszögern.

Nun hängt das Schicksal der Branche ausgerechnet am Faden von George W. Bush. Der scheidende US-Präsident hat es in der Hand, das Banken-Rettungspaket anzuzapfen und die dringend benötigten Milliarden an die Big Three zu überweisen. Europa sollte sich von Washington nicht allzuviel erwarten, selbst wenn die Hilfe noch kommen sollte. Die Hoffnung, dass die Operationen diesseits des Atlantiks überlebensfähig sind, wird von Experten als gering eingestuft. Schon bisher produzierten Opel, Saab & Co. Verluste. Der derzeitige Tsunami, der durch die Branche fegt, wird für weitere Rückgänge beim Absatz sorgen. Wie soll da die Existenz gesichert werden?

So bitter es klingen mag: Europa sollte seine Hilfen auf das Abspecken der Autoindustrie und die Umrüstung des verbleibenden Teils konzentrieren. Sonst wird nur gutes Geld schlechtem nachgeschmissen. (Andreas Schnauder, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13./14.12.2008)