Posen - Der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, hat eine positive Bilanz der Klimakonferenz von Posen gezogen. Er verwies nach dem Ende der Verhandlungen am frühen Samstagmorgen auf die Verabschiedung des Fahrplans für das Ende 2009 geplante neue Welt-Klimaschutzabkommen sowie auf weitere Fortschritte, unter anderem zum Thema Waldschutz. De Boer räumte aber auch eine Verstimmung wegen des Beschlusses zum Anpassungsfonds ein. Vertreter der Entwicklungsländer hatten vergeblich eine bessere finanzielle Ausstattung dieses Hilfsfonds gefordert, der ihnen Unterstützung bei der Bewältigung von Klimafolgen gewähren soll.

De Boer wertete die Auseinandersetzung als Zeichen dafür, dass nun der eigentliche Verhandlungsprozess beginne, der auf der UN-Klimakonferenz im Dezember kommenden Jahres in Kopenhagen zu dem neuen Abkommen führen soll. Vertreter der Industrieländer hatten darauf beharrt, erst dann auch über die Aufstockung des Hilfsfonds zu verhandeln, um nicht vorzeitig Verhandlungsmasse zu verlieren.

"Politisch war nicht die Zeit zum Handeln"

"Politisch war jetzt nicht die Zeit zum Handeln", sagte dazu de Boer. Gleichwohl habe es auch für die Entwicklungsländer in Posen deutliche Fortschritte gegeben, zum Beispiel einen direkteren Zugang zu den Mitteln des Fonds.

"Die Konferenz war ein Erfolg", sagte auch der polnische Umweltminister Maciej Nowicki, der die zweiwöchige Tagung geleitet hatte. Sie sei "ein weiterer Schritt auf dem Weg nach Kopenhagen" und die Ergebnisse seien "sehr gut". Das werde auch von den Entwicklungsländern anerkannt werden. (APA)