Bild nicht mehr verfügbar.

Carlo Janka entwickelte eine positive Beziehung zum WM-Hang am Face de Bellevarde.

Foto: AP

Val d'Isere - Der junge Schweizer Carlo Janka feierte bei der WM-Generalprobe in Val d'Isère seinen ersten Weltcup-Sieg. Der 22-Jährige, dessen bisher bestes Resultat ein zweiter Platz in der Abfahrt in Lake Louise vor zwei Wochen gewesen war, setzte sich am Samstag im selektiven Riesentorlauf vom Face de Bellevarde vor dem Italiener Massimiliano Blardone (+0,20 Sek.) durch. Dritter wurde der Franzose Gauthier de Tessieres (+0,44), der nach dem ersten Durchgang nur auf Rang 30 gelegen war.

Weltcup-Spitzenreiter Aksel Lund Svindal aus Norwegen wurde Vierter, während die Österreicher nach dem Ausfall von Olympiasieger Benjamin Raich ein recht schwaches Ergebnis einfuhren. Als bester ÖSV-Läufer landete der Salzburger Philipp Schörghofer (1,05) unmittelbar vor Hannes Reichelt (1,07) auf Platz acht. Stephan Görgl belegte Rang 14, Romed Baumann kam auf 17. Rainer Schönfelder als 31., Mario Matt als 36. und Christoph Nösig als 39. hatten sich nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert.

Lange hatte es danach ausgesehen, als könne De Tessieres, der mit Startnummer eins und noch bei gutem Tageslicht den zweiten Durchgang eröffnet hatte, sogar gewinnen. Mit der untergehenden Sonne und schlechter werdender Piste scheiterten alle folgenden Läufer an der Bestzeit des Lokalmatadorsl. Doch dann kam Janka, der bereits mit Platz zwei in der Abfahrt in Lake Louise vor zwei Wochen  auf sich aufmerksam gemacht hatte. "Natürlich habe ich mit dem Sieg nicht gerechnet, aber auf ein gutes Ergebnis habe ich gehofft. Der steile Hang liegt mir, die Kurssetzung hat gedreht, das ist mir entgegengekommen", meinte der Schweizer.

Der nach dem ersten Lauf führende Südtiroler Manfred Mölgg musste sich mit Platz sechs begnügen, der Halbzeitzweite Svindal rutschte als Vierter ebenfalls vom Stockerl. Nur mit einer Meisterleistung vermied der Norweger auf der ruppigen Piste einen Sturz. Seit den Überseerennen völlig außer Tritt scheint Bode Miller, der wegen einer Bänderverletzung im Knöchel mit starken Schmerzen an den Start ging und nur auf Platz 24 landete.

"Ich bin im zweiten Durchgang aktiver gefahren und war besser eingestellt. Es ist sehr kräfteraubend da herunter. So ein Resultat auf dem WM-Hang ist natürlich auch eine gute Werbung", sagte er 25-jährige Schörghofer, der mit Platz acht sein bisher bestes Karriereergebnis einstellte. .

Hirscher vermag sich weiter gut in Szene zu setzen, der Dritte der Super-Kombination vom Vortag kratzte als Elfter wieder an den Top-Ten. "Es war sehr schwierig heute", gestand der 19-Jährige, der die Rangverbesserung (17. zur Halbzeit) auch etwas den Bedingungen verdankte. "Es ist jetzt brutal finster geworden, dazu die vielen Unterbrechungen", merkte er an. Reichelt war am Ende froh, noch unter die ersten Zehn gekommen zu sein. "Es war brutal anstrengend, ich habe die Schläge nicht mehr gesehen, es hat einen da runtergebeutelt. Ich bin aber zufrieden, weil ich in den letzten Rennen immer ausgeschieden bin."

Raich, der das Trikot des Disziplinführenden abgeben musste, kam bereits im ersten Durchgang ein Fahrfehler in die Quere. "Es hat mir den Innenski gefangen, mich ausgehebelt und dann hat es mich ein bisschen überschlagen. Ich bin froh, dass es glimpflich ausgegangen ist, ich spüre das Schienbein, aber das sollte für den Slalom kein Probleme sein", resümierte der Tiroler. (APA/red)