Die Gläubiger des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile sollen Ende März einen Teil ihres Geldes bekommen. Insolvenzverwalter Martin Prager kündigte am Freitag an, dann die festgestellten Forderungen zu 35 Prozent zu bedienen. Diese Vorabausschüttung werde ein Volumen von "deutlich über 100 Mio. Euro" haben.

1,1 Milliarden Euro Forderungen

Ob die Gläubiger mit mehr Geld rechnen können, ließ er offen. Dies hänge unter anderem von derzeit laufenden Prozessen ab. Derzeit seien Forderungen von 1,1 Mrd. Euro angemeldet - viele aber zu Unrecht. So betrachte er Forderungen aus Taiwan, wo der Mutterkonzern BenQ und sein Nachfolgeunternehmen Qisda sitzen, als nachrangig, sagte Prager. Sie würden erst erfüllt, wenn die anderen Gläubiger vollständig bedient seien.

Vergleich mit Siemens

Zu der jetzt geplanten Ausschüttung haben auch jüngste Zahlungen aus einem Vergleich mit Siemens in Höhe von 255 Mio. Euro beigetragen, wie Prager erklärte. Der Elektronikkonzern verschenkte seine defizitäre Handysparte im Jahr 2005 an BenQ, das die deutsche Tochter ein Jahr später in die Insolvenz schickte. Mehr als 3.000 Beschäftigte in Deutschland verloren damals ihren Arbeitsplatz. (APA/AP)