London  - Unbekannte haben einen verurteilten Kinderschänder in London mit zahlreichen Messerstichen umgebracht und ihn verstümmelt. Die Polizei schloss nicht aus, dass der Mord mit der früheren Misshandlung eines Mädchens zusammenhängt. "Weil seine Genitalien verstümmelt wurden und er Stichverletzungen in der Leistengegend hat, ist das eine Überlegung. Es kann sich aber auch um ein Ablenkungsmanöver handeln", zitierten britische Zeitungen am Samstag Chefermittler Nick Scola. Einen Zeitungsbericht vom Vortag, wonach der 52-Jährige von einem aufgebrachten Mob umgebracht worden sein soll, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Die Leiche des 52-Jährigen war am Mittwoch in einem Wohnwagen auf einem Industriegelände gefunden worden, in dem der Mann im Süden Londons lebte. Der Mann war nach Medienberichten im Jahr 2001 wegen Missbrauchs eines jungen Mädchens verurteilt worden.

Kinderschutz-Organisationen verurteilten die Tat und befürchteten, dass bekannte Kinderschänder abtauchen und so wieder zu einer Gefahr werden könnten. Rund 35.000 registrierte Kinderschänder in England und Wales lebten unter Kontrolle in den Gemeinden, sagte der Direktor einer Kinderschutz-Stiftung, Donald Findlater. Angebliche Angriffe von aufgebrachten Menschen könnten dazu führen, dass einige dieser Täter in den Untergrund gingen und durch diese Isolation wieder eine Gefahr für Kinder würden. (APA/dpa)