Quito - Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa hat die Zinszahlungen für Bonds Global 2012 am Freitag untersagt und sein Land damit offiziell in Verzug gebracht. Das südamerikanische Land hatte die eigentlich schon am 15. November fälligen Zinszahlungen in Höhe von 30,6 Millionen Dollar (22,8 Millionen Euro) schon vor einem Monat ausgesetzt. Correa bezeichnete die von früheren Regierungen aufgenommenen Schulden nun als illegitim und die Gläubiger als unmoralisch.

"Wir wissen, mit wem wir es aufnehmen, mit welchen Monstren, die nicht einen Augenblick zögern würden, unser Land zu zerquetschen und an Ecuador ein Exempel zu statuieren", sagte der linksgerichtete Staatschef. Den Gläubigern werde in den kommenden Tagen ein Angebot zur Lösung der Probleme vorgelegt, kündigte Correa ohne Nennung weiterer Einzelheiten an.

Ecuador hatte unter früheren Regierungen Bonds Global 2012 im Wert von insgesamt 1,25 Milliarden Dollar ausgegeben. Die Zinsen von jeweils 30,6 Millionen Dollar werden immer am 15. Mai und am 15. November fällig. Zusammen mit den Bonds Global 2015 und 2030 entsprechen sie in etwa 4,0 Milliarden Dollar und machen damit ein Drittel der gesamten Auslandsschulden Ecuadors aus. Die Zahlungsfähigkeit des Landes, das stark von Erdölexporten abhängig ist, hat unter dem Verfall der Rohölpreise gelitten. (APA/dpa)