Für den angeschlagenen Chiphersteller Qimonda gibt es einem Magazinbericht zufolge wieder mehr Hoffnung. Der Mutterkonzern Infineon habe nun doch Bereitschaft signalisiert, sich mit 50 Millionen Euro an einer Rettung der Tochter zu beteiligen, meldete "Focus" unter Berufung auf Verhandlungskreise. Das Land Sachsen fordere aber ein stärkeres Engagement. Zugleich müsse Qimonda zusichern, nicht über die derzeitige Planung hinaus Arbeitsplätze in seinem Dresdner Werk abzubauen.

Nur ein Gerücht?

Infineon war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Noch vor wenigen Tagen hatte Infineon-Chef Peter Bauer erklärt, er wolle die Tochter finanziell nicht unterstützen. "Wir können in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Qimonda nicht mit eigenen Mitteln unterstützen", hatte er in einem Zeitungsinterview gesagt. "Wir werden und dürfen die Zukunftsfähigkeit von Infineon nicht gefährden."

Starker Preisverfall

Infineon hält 77,5 Prozent an Qimonda und sucht seit Monaten händeringend nach einem Käufer für die verlustreiche Tochter. Die Firma kämpft mit dem heftigen Preisverfall auf dem Markt für DRAM-Chips. Zuletzt sondierte Bauer die Bereitschaft von Bundesregierung und sächsischer Landesregierung, Qimonda zu stützen.

Poltitiker Optimistisch

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD) sagte dem Magazin, "Qimonda hat einen technologischen Vorsprung, hervorragende Fachkräfte und ist am Standort Dresden in der Forschung und Entwicklung gut vernetzt. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir gemeinsam mit dem Eigentümer Infineon eine Lösung finden werden".

Positive Markteinschätzung

Eine Studie, die Sachsen bei den Unternehmensberatungen PricewaterhouseCoopers und Arthur D. Little in Auftrag gegeben habe, komme zu einer positiven Markteinschätzung für den Speicherchip-Hersteller, hieß es in dem Vorabbericht weiter. Als wahrscheinlichste Lösung gelte laut "Focus" derzeit eine staatliche Beteiligung an Qimonda. (APA/Reuters)