Wien - In Österreich ist die Regierung offenbar uneins über staatlich Hilfen für die heimische Zulieferindustrie. VP-Finanzminister Josef Pröll lehnt staatliche Hilfen für die heimischen Zulieferbetriebe ab. "Eine konkrete, rotweißrote Hilfe an die österreichische Auto-Zulieferindustrie würde verpuffen", so Finanzminister Josef Pröll in der ORF-Pressestunde. "Dazu sind wir in Österreich viel zu klein".

Auch eine "Verschrottungsprämie", die neuerdings immer wieder angedacht wird, wäre nur im EU-Konzert wirksam. Dabei würden Käufer, die ihren alten Wagen verschrotten lassen, eine Prämie für den Kauf eines neuen Wagen bekommen. Auch eine solche Prämie habe nur dann einen Effekt für die Unternehmen, wenn sie zumindest mit Deutschland zusammen gemacht würde.

Für Bundeskanzler Werner Faymann hingegen wären staatliche Hilfen für die Autoindustrie vorstellbar und sollten "angedacht" werden. Allerdings wolle er darüber vorher mit dem Koalitionspartner reden.

Magna Steyr verlängert Kurzarbeit

Bei Magna Steyr in Graz werden rund 600 Mitarbeiter aus der Chrysler-Produktion ein Monat länger - also bis Ende März - in Kurzarbeit bleiben. Konzernsprecher Daniel Witzani erklärte, dass die Chrysler-Produktion im Jänner eine Woche lang laufen werde. Am 12. Jänner soll dann ein Mitarbeitertreffen stattfinden, in dem das weitere Vorgehen besprochen wird. Seit Anfang November sind allein bei Magna Steyr in Graz rund 2600 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Insgesamt arbeiten als Folge der Finanzkrise rund 4800 steirische Beschäftigte - vorwiegend aus dem automotiven Bereich - kurz.

Der Zuliefererexperte Marcus Berret von der Unternehmensberatung Roland Berger sagte, "in der Branche kursieren Namen von europaweit rund 80 Zuliefer-Unternehmen, die akut insolvenzgefährdet sind" . (cr, ruz, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.12.2008)