Er ist noch gar nicht im Amt und doch haben seine Worte für die Börse schon mehr Gewicht als die von George W. Bush. Die Rede ist von Barack Obama, dem designierten US-Präsidenten. Am Nikolaustag überraschte er die US-Bevölkerung und die Wall Street mit einem großzügigen Geschenk: eine halbe Bio. US-Dollar will Obama in die marode US-Wirtschaft pumpen. Doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger soll das Geld nicht einfach nur so unter die Menschen gebracht werden, sondern er will damit das größte Infrastrukturprogramm aller Zeiten anschieben. Sofern der US-Kongress sein Okay gibt, werden im Zuge des Ausbaus von Autobahnen und des Personennahverkehrs sowie der Sanierung öffentlicher Gebäude sicherlich vor allem amerikanische Unternehmen in den Genuss von Staatsaufträgen kommen.

Passend zu den Nachrichten aus den USA hat die RBS ein Endlos-Zertifikat auf den „S&P Construction & Engineering"-Index auf den Markt gebracht (ISIN DE000AA1FM45). Der Basiswert ist ein Sub-Index des „S&P Building & Construction" und enthält die zehn größten US-Unternehmen aus den Bereichen Bau, Baudienstleistungen und Architektur. Die Gewichtung der Aktien erfolgt auf Grundlage ihrer Marktkapitalisierung. Zu den größten Indexmitgliedern zählt Granite Construction, eines der größten Bauunternehmen der USA. Ebenfalls enthalten sind Dycom Industries oder Quanta Services, die Ingenieur- und Baudienstleistungen anbieten.

Der Obama-Push hat den Index schon ein gehöriges Stück nach oben gehievt. Das zeigt, dass der „S&P Construction & Engineering" als Anlageplattform durchaus geeignet ist, um zielgerichtet in US-Infrastruktur zu investieren. Da es sich um einen Kursindex handelt, werden Dividenden nicht angerechnet. Dafür entfällt eine Managementgebühr. Währungsgesichert ist das Zertifikat nicht. Vor allem letzterer Punkt missfällt, schließlich ist das gewaltige Konjunkturpaket lediglich durch einen neuen Schuldenberg finanzierbar, was langfristig - Konjunkturstimulus hin oder her - nicht gerade förderlich für den US-Dollar ist.