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Foto: AP/Christof Stache

Innsbruck - Einen länderübergreifender Atlas für den Alpenraum mit mehr als 100 Karten zu den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umwelt haben die Universität Innsbruck und die Forschungsstelle Gebirgsforschung erarbeitet. An dem EU-Projekt "DIAMONT" waren insgesamt acht Institutionen aus den sechs Alpenstaaten beteiligt, erklärte der wissenschaftliche Leiter Axel Borsdorf bei einer Pressekonferenz am Montag. Der Atlas ist in fünf Sprachen kommentiert und soll Grundlage für "nachhaltige, zukunftsgerichtete Entscheidungen in Politik und Wissenschaft" bilden.

Wissenschaftlich begründetes Bild der gegenwärtigen Situation

"Die Alpen teilen sich auf acht verschiedene Staaten auf, die alle unterschiedliche Standards verwenden, um statistische Daten zu erheben", erklärte Borsdorf. Das habe Planungen für diesen Raum in der Vergangenheit so schwer gemacht. Daher habe man dieses Projekt in Angriff genommen. "Wir haben die Daten dieses in vielfacher Hinsicht heterogenen Raumes gesammelt, um so ein wissenschaftlich begründetes Bild der gegenwärtigen Situation zu liefern", betonte Borsdorf. Dadurch habe man eine Grundlage geschaffen, um den ökologischen, kulturellen und ökonomischen Wandel des gesamten Alpenraumes zu dokumentieren und "besonders gefährdete Räume" zu identifizieren, erläuterte er.

Siedlungsraum als wichtige Größe

Unter anderem wurden in diesem Projekt die Themen Grundlagen, Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und "aggregierte Merkmale" behandelt, erklärte der wissenschaftliche Mitarbeiter Erich Tasser. In den Grundlagen sind beispielsweise Siedlungssituation, Erreichbarkeit, Standortcharakteristika und Daten zu den administrativen Strukturen enthalten. Gerade der vorhandene Siedlungsraum würde im gesamten Alpenraum aufgrund seiner Beschränktheit eine wichtige Größe darstellen. In dem Feld Gesellschaft wurden Daten zu Demografie, Haushalts-, Familiensituation, Bildung und Partizipation erfasst. In dem Bereich Wirtschaft flossen Informationen aus den Themen Betriebsstruktur, Arbeitsmarktsituation, Frauenbeschäftigung, Pendlersituation, Tourismus und Landwirtschaft ein. Zudem hatten die Wissenschafter umweltrelevante Daten erhoben.

In dem Teil "aggregierte Daten" habe man zwölf Karten mit zusammengefassten Merkmalen erstellt. "Dabei haben wir zu verschiedenen Themen mehrere Daten zusammengefasst", erklärte Ulrike Tappeiner, Leiterin des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck. Dabei könne man zum einen erkennen, dass der Wandel in den Kern- und Peripherieräumen sehr unterschiedlich abläuft, und zum anderen sich viele Indikatoren nicht an nationale Grenzen halten. (APA)