Kurz vor Weihnachten steht der Telekom Austria noch eine brisante Aufsichtsratssitzung ins Haus. Am morgigen Dienstag tagt das Präsidium der Holding, auf der Tagesordnung steht unter anderem der umstrittene Personalabbau im kriselnden Festnetzsektor. Nach mehreren Protestkundgebungen standen zuletzt die Zeichen ein wenig auf Entspannung. Die Konzernführung sprach davon, dass eine Einigung in greifbarer Nähe sei.

Hoffnung

Von Betriebsratschef Michael Kolek hieß es, dass kein Mitarbeiter aus der zweiten Tranche der insgesamt 2.400 Beschäftigen, die bis 2012 abgebaut werden sollen, vor Ende 2010 das Unternehmen verlassen müssen. Offen ist noch die Zahl der Betroffenen für die erste Tranche. Kolek hofft, durch das Zurückholen bereits ausgelagerter Aufgabenbereiche, mehr Personen in Arbeit halten zu können.

Der Betriebsrat hatte kritisiert, dass zu wenig in das Festnetz investiert wurde - und bekam dabei indirekt Unterstützung von der Telekom-Regulierungsbehörde, die mehr Geld für den Ausbau von Breitband-Internet urgierte. Dem entgegnete die Telekom Austria, dass mehr als 2,5 Mrd. Euro investiert worden seien und damit mehr als bei vergleichbaren Festnetzbetreibern in Europa.

Härterer Wind

Der Telekom bläst seit rund zwei Jahren ein härterer Wind entgegen. Das teilstaatliche, börsenotierte Unternehmen musste in den ersten neuen Monaten 2008 ein leichtes Minus beim Betriebsergebnis hinnehmen. Das Betriebsergebnis ging um 2,5 Prozent auf 651,6 Mio. Euro zurück. Der Nettoüberschuss sank um 13,9 Prozent auf 388,9 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse legten um 6,4 Prozent auf 3,864 Mrd. Euro zu. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gab es einen Zuwachs von 3 Prozent auf 1,507 Mrd. Euro. (APA)