In einem Offenen Brief, der derStandard.at vorliegt,  kritisiert die Grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun ihren Fraktionskollegen Efgani Dönmez scharf. Dieser hatte in einem Interview mit dem Standard gefordert, dass Leute "künftig rascher und ohne Ausnahmen rückgeführt werden", so ihr "Asylverfahren rechtskräftig negativ ist".

"Scharfmacher-Politik"

"Ich frage mich, ob du von Asylverfahren wirklich absolut keine Ahnung hast oder versuchst du bewusst mit einer Scharfmacher-Politik zu punkten?," fragt sie Dönmez. "Hast du wirklich so wenig Ahnung von Menschenrechten, dass du nicht weißt, dass es viele Menschen gibt, die zwar kein Asyl bekommen, aber auch nicht abgeschoben werden dürfen, weil in ihnen im Herkunftsland unmenschliche Behandlung, Folter und Todesstrafe droht?". Weiter heißt es in dem Brief: "Ich habe es ehrlich gesagt satt, nach solchen "grünen" Interviews die Scherben aufzusammeln ... wie nach deinem "Kameltreiber"-Sager, der zutiefst rassistisch war/ist.

Auch für Dönmez Aussage, wonach es bei den Grünen nicht reicht "Brüste zu haben" fand Korun klare Worte: Das "ist nur noch eine sexistische Draufgabe zum menschenrechtlichen Desaster, das du anrichtest und und tritt den jahrelangen Kampf der Grünen in der Frauenpolitik mit Füssen". (red/derStandard.at, 16. Dezember 2008)