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Apple kann in diesen Tagen in den USA nicht so viele Kunden in seine Geschäfte locken wie im Jahr zuvor

Foto: Simon/ Getty Images

Während die PC-Verkäufe in den USA im November im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 2 Prozent gestiegen sind, ging für Apple das Geschäft um 1 Prozent zurück. Die Notebook-Sparte des Herstellers aus Cupertino sei zwar stärker als die der Konkurrenz gewachsen (um 22 Prozent), bei Desktops habe Apple jedoch einen Einbruch von 38 Prozent hinnehmen müssen, wie aus aktuellen Zahlen der NPD Group hervorgeht.

Härteres Umfeld in ersten zwei Quartalen

Bislang hatte sich in diesem Jahr eine stabile Nachfrage nach iMacs abgezeichnet, wie das Wall Street Journal berichtet. Marktkenner seien besorgt, dass die Verkäufe nach den Weihnachtsferien noch weiter zurückgehen könnten. Goldman Sachs-Analyst David Bailey schraubte seine Erwartungen für Apples Einnahmen für 2009 herunter. Das Unternehmen werde in der ersten Jahreshälfte mit einem härtern Umfeld zu kämpfen haben. Apple selbst wollte die monatlichen Verkaufszahlen gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.

Marktanteile gestiegen

Im Oktober konnte Apple seine US-Verkäufe noch um 28 Prozent steigern. Zudem konnten die Marktanteile von MacOS X auf Kosten von Windows gesteigert werden (der WebStandard berichtete). Laut Netapplications kam Apples Betriebssystem im November auf 8,87 Prozent, was ein Plus von 2,07 Prozent im Vergleich zu November 2007 bedeutet.

Netbook-Boom

Die Rückgänge im PC-Geschäft dürften unter anderem auf den Boom kleiner, billiger Rechner zurückzuführen sein. Technology Business Research-Analyst Ezra Gottheil hatte bereits Anfang Dezember gesagt, dass sich Apple nicht länger vor dem Netbook-Markt verschließen könne (der WebStandard berichtete). Er geht davon aus, dass der Konzern ein Gerät mit etwas größerem Display als die Konkurrenz um 600 US-Dollar 2009 auf den Markt bringen wird.

Jobs: nicht unter 500 Dollar

Trotzdem Konsumenten derzeit stärker auf den Preis schauen, hält Apple an seinen hohen Preisen fest und brachte auch beim letzten Notebook-Event im Oktober nicht wie erwartet ein günstiges Einsteiger-Gerät. Das billigste Notebook wird derzeit um 999 US-Dollar (hierzulande um 949 Euro) angeboten. Wie CEO Steve Jobs im Oktober gegenüber Analysten feststellte, könne Apple keine Computer unter 500 US-Dollar bauen, die "kein Schrott" seien.

Langfristig positiver Ausblick

Während Konkurrenten wie Dell oder HP laut Munster ihre Preise zur Vorweihnachtssaison um bis zu 50 Prozent purzeln lassen, gebe Apple nur etwa 5 bis 10 Prozent Rabatt auf seine Rechner. Der Piper Jaffray-Analyst geht davon aus, dass sich das Unternehmen in den kommenden Monaten wieder erholen wird und schätzt, dass Apple um 10 Prozent mehr Rechner ausliefern werde. Generell gehen Marktforscher davon aus, dass die PC-Verkäufe um etwa 5 Prozent zurückgehen werden. Abgesehen von der momentanen Schwäche, gehen Analysten jedenfalls laut WSJ davon aus, dass Apple langfristig profitabler als viele seiner Rivalen arbeiten werde. Im Jänner wird Apple auf der Macworld Expo neue Geräte vorstellen. Erwartet werden unter anderem ein neuer Mac Mini und neue iMacs. (br)