Sarajewo/Washington - Drei aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo freigelassene Algerier sind am späten Dienstag in Bosnien eingetroffen. "Wir waren als Unschuldige am schrecklichsten Ort auf der ganzen Welt", sagte einer der Freigelassenen der in Sarajevo erscheinenden Zeitung Dnevni avaz.

Ein US-Bundesrichter hatte zuvor die Inhaftierung von insgesamt fünf Algeriern als unrechtmäßig erklärt. Ausreisen durften nun jene drei, die bosnische Pässe haben. Sie waren im Oktober 2001 als mutmaßliche Terroristen in Bosnien verhaftet worden. Für den Vorwurf, sie hätten einen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Sarajevo geplant, habe es aber keine Belege gegeben, so der Richter.

Der ehemalige Bosnien-Beauftragte Wolfgang Petritsch hatte zu der illegalen Auslieferung später gesagt: Er habe durch informelle Kanäle erfahren, dass die Amerikaner bei Nichtkooperation durch die bosnischen Behörden bereit gewesen wären, sich aus Bosnien zurückzuziehen. (dpa, red/(ER STANDARD, Printausgabe, 18.12.2008)