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Laut den beiden Dokumentarfilmern Hugo Doménech und Raúl M. Riebenbauer zeigt Robert Capas berühmtes Foto aus dem spanischen Bürgerkrieg nicht Federico Borrell García.

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

Madrid - Zwei Dokumentarfilmer haben eine Legende um ein berühmtes Foto aus dem spanischen Bürgerkrieg widerlegt. Die Aufnahme des US-Fotografen Robert Capa (1913-1954) zeigt den Tod eines Soldaten, der von einer Kugel tödlich getroffen mit dem Gewehr in der Hand nach hinten taumelt.

Wie die Madrider Zeitung "El País" am Dienstag berichtete, widerlegt der jetzt in Spanien erschienene Film "La sombra del iceberg" (Der Schatten des Eisbergs) die bisherige Annahme, dass es sich bei dem getöteten Soldaten um Federico Borrell García handelte.

Der Streifen von Hugo Doménech und Raúl M. Riebenbauer lasse offen, wer der Soldat auf dem wohl berühmtesten Foto aus dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) sei. Nach der Veröffentlichung des Schwarz-Weiß-Fotos war die Identität des Angehörigen der republikanischen Armee zunächst jahrzehntelang unbekannt gewesen. 1995 glaubte der Historiker Mario Brotons, den Bürgerkriegshelden als Borrell García identifiziert zu haben.

Falsche Umgebung

Der Wissenschaftler berief sich damals auf Unterlagen aus dem Bürgerkriegsarchiv in Salamanca. Nach Angaben der Filmemacher hatte er das Archiv jedoch nie betreten. Ein Kampfgefährte von Borrell García hatte außerdem in einem Augenzeugenbericht festgehalten, dass sein Kamerad bei einer Baumgruppe gefallen sei. Das Foto Capas zeigt jedoch ein offenes Gelände ohne Bäume und Sträucher.

Die Filmemacher weisen zudem darauf hin, dass das Bild möglicherweise nicht von Capa selbst aufgenommen wurde, sondern von dessen Lebensgefährtin, der deutschen Fotografin Gerda Taro. Manche Experten schließen nicht aus, dass das Foto gestellt wurde. (APA/red)