Rheinfelden - Insgesamt 22 Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten aus acht europäischen Ländern und israel diskutierten vom 27. und 28. November neue Möglichkeiten bei der Diagnose und Therapie der Sklerodermie. Dabei handelte es sich um das erste Expertentreffen für die Sklerodermie-Rehabilitation in Europa. Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltung vom Europäischen Zentrum für die Rehabilitation der Sklerodermie in Rheinfelden/Schweiz und dem Zentrum für Rheumatologie des Universitätsspitals in Bern.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen der multidisziplinären Rehabilitation bei Erwachsenen und Kindern mit systemischer und zirkumskripter Sklerodermie. Dazu gehören Verfahren der Physiotherapie und physikalischen Medizin, der Ergotherapie und der Pädiatrie. Einzelaspekte betrafen den Stellwert der Lymphdrainage, der Atemtherapie, die Wirkung von UVA1- und Infrarot A-Bestrahlungen auf die Hautfibrose, die Diagnose und Therapie von Hautveränderungen und chronische Wundheilungsstörungen der Haut.

Betroffene richtig schulen

Auch Fragen wie Schulung der Betroffenen, psychologische Askepte, sowie passende Ernährung wurden besprochen. Selbstwertgefühl und der Selbstakzeptanz leiden oftmals durch die äussere körperlicher Veränderung durch die Krankheit. Es wurde deutlich, dass Medikamente allein das Problem der Sklerodermie als Autoimmunkrankheit nicht lösen können. Vielmehr profitieren die Betroffenen neben der Pharmakotherapie durch eine möglichst frühzeitig einsetzende interdisziplinäre Schulung, verbunden mit gezielter Physiotherapie, Ergotherapie und physikalischer Medizin, ergänzt durch Gespräche zur Krankheitsverarbeitung. Fortschritte gibt es auch bei der Versorgung chronischer Wunden der Haut.

Geplant sind multizentrische wissenschaftliche Studien zur Rehabilitation der Sklerodermie, um die in der Praxis bewährten Therapieverfahren besser zu standardisieren und in ein gemeinsames europäisches Versorgungskonzept einzubinden. (red, derStandard.at, 17. Dezember 2008)