Wien - Marijana Stoisits wird die erste Leiterin der neu gegründeten Vienna Film Commission, gab Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Mittwoch mittels Aussendung bekannt. "Die Stadt kann sich glücklich schätzen, eine so kompetente und fähige Kulturmanagerin gefunden zu haben", lobte Mailath: "Stoisits verfügt über sehr gute Kenntnisse und Einblicke in die Wiener Filmwirtschaft und hat in ihren bisherigen Funktionen Führungsqualität und Problemlösungskompetenz bewiesen." Das Interesse an dieser Funktion war im Vorfeld groß: Insgesamt haben sich 50 Frauen und 26 Männer beworben. Die Film Commission nimmt im Februar ihre Arbeit auf, sie soll Lobbying für den Drehort Wien betreiben.

Marijana Stoisits, 48, ist promovierte Ethnologin und Kunsthistorikerin. Die gebürtige Burgenländerin studierte in Hamburg, Berlin und Wien und absolvierte den Diplomstudiengang Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 1986 produzierte und gestaltete sie den Dokumentarfilm "Und damit tanzen sie noch immer - Stinjacke Cizme", der bei mehreren internationalen Festivals gezeigt wurde. Nach mehrjähriger freier Mitarbeit beim Norddeutschen Rundfunk und Mitarbeit in der Bertelsmann AG wechselte sie als Redaktionsleiterin und Moderatorin zu Spiegel TV in Hamburg. Seit 1999 arbeitete sie als PR-Beraterin, Moderatorin und freie Journalistin in Wien. Von 2005 bis 2008 war sie Büro- und Redaktionsleiterin des Wien-Büros von Spiegel TV. Seit 2008 ist die Schwester der Grünen Volksanwältin Terezija Stoisits freie Journalistin und Moderatorin.

Stoisits in der Aussendung: "Das kreative Potenzial ist Wiens größtes Kapital. Die Vienna Film Commission hat die Aufgabe, dieses Potenzial für die Filmwirtschaft professionell nutzbar zu machen. Ich freue mich darauf, als Geschäftsführerin der Vienna Film Commission dazu beizutragen, Wien als Filmstadt im In- und Ausland zu positionieren und zu vermarkten." Ab Februar tun, wenn die Kommission offiziell ihre Arbeit aufnimmt, sollen vor allem die Kommunikationsabläufe zwischen den beteiligten Stellen - also Filmbranche, Behörde oder Private - koordiniert werden. Auch die aktive Location-Suche gehört zu den Aufgaben. Für die Finanzierung sind ab kommendem Jahr 500.000 Euro vorgesehen: Den Sockelbetrag von jährlich 100.000 Euro stellt die Kulturabteilung bereit. Die weiteren 400.000 Euro teilen sich zu gleichen Teilen Wirtschaftskammer Wien, der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, der Wien-Tourismus, der Presse- und Informationsdienst (MA 53) der Stadt Wien sowie der Filmfonds Wien. (APA)