Salzburg - Trotz heftiger Kritik durch die Bürgerliste und von Grünland-Initiativen wurde am Mittwoch im Salzburger Gemeinderat von SPÖ, ÖVP und der Liste Tazl die umstrittene Fußballakademie von Red Bull beschlossen. Auch der Antrag der Bürgerliste auf Durchführung einer verbindlichen Bürgerbefragung wurde von der gleichen Mehrheit abgelehnt. Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger bezeichnete dies als "Kniefall vor Red Bull".

Mit diesem Beschluss würden Bürgermeister Heinz Schaden (S), Vizebgm. Harry Preuner (V) und Doris Tazl die erst am 21.11.2007 feierlich beschlossene Grünlanddeklaration "neu", nach der Umwidmungen nur mehr nach Durchführung einer Bürgerabstimmung erfolgen dürfen, brechen, so Hüttinger. Die neuen gesetzlichen Regeln im Salzburger Stadtrecht treten am 1.1.2009 in Kraft. 15 Tage vorher sei "eine derart gravierende Entscheidung im Eilzugstempo durchgepeitscht" worden.

Damit werde das Vertrauen der Bürger in die Politik massiv erschüttert und der Eindruck bestätigt, dass für Großkonzerne andere Regeln gelten als für Normalbürger. "Das ist ein Bärendienst für die Grünlanddeklaration und die politische Kultur in dieser Stadt", meinte Hüttinger und kündigte an, dass die Bürgerliste sehr genau darauf achten würde, "wie die notwendigen Verfahren bis zur Umwidmung des Landschaftsschutzgebietes durchgeführt werden". (APA)