Beat Zoderer (li.) macht den Schneeball bunt

Foto: STANDARD/ Hotel Kristiania

Lech - Einen ganz besonderen Schneeball rollte der Schweizer Künstler Beat Zoderer auf den Lecher Omesberg. Das runde Gebilde ist weder weiß noch aus Schnee, das Metallgeflecht leuchtet in allen Spektralfarben, aus dem sich ja auch das Schneeweiß zusammensetzt.

Gelandet ist das runde Ding vor dem Hotel Kristiania. Dessen Besitzerin Gertrud Schneider ist leidenschaftliche Kunstsammlerin. Alle zwei Jahre lässt sie ihren Kunstsinn nach außen wirken und überrascht die Lecher mit einer Installation. Die Kunst im Schnee wird im konservativen Skiort nicht nur mit Begeisterung aufgenommen. Nach Aleksander Konstantinov und Russell Maltz, die Aufsehen, aber auch Unmut erregten, ist Beat Zoderer der dritte Künstler, der Lech mit zeitgenössischer Kunst konfrontiert.

Gertrud Schneider, neben ihrer Tätigkeit als Gastgeberin des luxuriösen Hideaways auch Obfrau der örtlichen Kulturinitiative KUL, sieht sich als Vermittlerin zwischen kunstinteressierten Gästen und Kunstschaffenden. Sie will ihre Begeisterung "teilen", ihre Gäste inspirieren, "überraschen mit dem eigenen Lebensgefühl".

Basis für Gertrud Schneider ist die Sammlung ihrer Mutter Irmgard. Gehängt und gestellt wird im "Kunsthotel" von den beiden Frauen nach Lust und Laune, die Sammlung ist in ständiger Bewegung. (jub, DER STANDARD Printausgabe 18.12.2008)