Bagdad/Washington - Im Irak sind nach einem Bericht der New York Times rund 35 Mitarbeiter des Innenministeriums festgenommen worden. Einige von ihnen würden beschuldigt, einen Putsch und die geheime Wiedergründung von Saddam Husseins Baath-Partei geplant zu haben, berichtete das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise in Bagdad. Die Festnahmen in den vergangenen drei Tagen seien durch eine Eliteeinheit der Terrorabwehr erfolgt, die Ministerpräsident Nuri al-Maliki direkt untersteht. Unter den Festgenommenen waren nach New York Times auch vier Offiziere im Generalsrang.

Eine Expertenkommission empfahl dem US-Außenministerium indes, es solle künftig im Irak auf die Dienste der privaten amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater verzichten. Die Praktiken des Unternehmens waren nach einem tödlichen Zwischenfall, in den seine Wachleute involviert waren, untersucht worden. Der im nächsten Jahr auslaufende Vertrag mit Blackwater soll nach Auffassung der Kommission nicht mehr verlängert werden.

Blackwater ist eine von drei privaten Sicherheitsfirmen, die vom US-Außenministerium den Auftrag haben, Mitarbeiter im Irak zu schützen. Wachleuten der Firma wird vorgeworfen, am 16. September 2007 grundlos 17 Iraker erschossen zu haben. Unter den Opfern befanden sich auch Kinder.

Blackwater erklärt dagegen, die Wachleute seien nach der Explosion einer Autobombe angegriffen worden und hätten in Notwehr gehandelt. Fünf an dem Vorfall beteiligte Mitarbeiter der Firma wurden Anfang des Monats wegen Totschlags angeklagt (derStandard.at berichtete). (DER STANDARD, Printausgabe, 19.12.2008)