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Sir Simon Rattle mit seinen Berliner Philharmonikern auf dem Weg in die Zukunft und daher ins Netz.

Foto: APA/AP/Stuart Ramson

Die Berliner Philharmoniker sind in Zukunft auf der ganzen Welt live im Internet zu hören und zu sehen. Vom neuen Jahr an wird das Orchester über die "Digitale Konzerthalle" gegen Gebühr alle Auftritte im Internet sowie Aufzeichnungen anbieten. Mit fünf festen Kameras sollen aus der Philharmonie rund 30 Konzerte im Jahr gesendet werden, zusätzlich gibt es über die Videoplattform auch Aufzeichnungen, wie der Medienvorstand des Orchesters, der Cellist Olaf Maninger, am Mittwoch in Berlin ankündigte.

Unterschiedliche Gebührenmodelle

"Wir erweitern damit enorm unseren Zuhörerkreis", sagte Maninger. Die Eintrittspreise reichen von 9,90 Euro für das Einmal-Ticket zu einem Einzelkonzert oder einem Mitschnitt bis zum Saisonticket für 149 Euro mit Zugang zu sämtlichen Live-Konzerten und Archivaufnahmen. Die Konzerte werden in unterschiedlicher Übertragungsqualität angeboten - bis zum Standard für hochauflösendes Fernsehen (HD) und in CD-Qualität. Das Projekt mit einer Anschubfinanzierung des Orchesters-Hauptsponsors Deutsche Bank soll sich in drei Jahren rechnen.

Das ist die Zukunft

Dafür seien zwischen 5.000 und 7.000 Internet-Zuhörer pro Konzert notwendig. "Mir war von Beginn des Projekts vor drei Jahren klar, dass das die Zukunft ist", sagte Chefdirigent Sir Simon Rattle auf einem zugeschalteten Video. Angesichts des Wandels der Musikindustrie eröffne das Internet völlig neue Möglichkeiten, ein weltweites Publikum zu erreichen. Der Zugang zu den bisher vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragenen Konzerten zu Silvester sowie das Europakonzert am 1. Mai und aus der Berliner Waldbühne zum Saisonende sollen kostenfrei angeboten werden. Bis auf wenige Ausnahmen seien bisher alle Gastmusiker und Dirigenten mit der Aufzeichnung der Konzerte einverstanden gewesen, sagte Philharmoniker-Intendantin Pamela Rosenberg.(APA/dpa)