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Simon Ammann will auf seiner Heimschanze die ÖSV-Adler überflügeln.

AP Photo/Giovanni Auletta

Wien/Engelberg - Die ÖSV-Skispringer wollen Weltcupleader Simon Ammann bei seinen Heimbewerben am Wochenende in Engelberg Paroli bieten. Der dreifache Saisonsieger aus der Schweiz ist auf der Titlis-Schanze in der Zentralschweiz noch sieglos, während die Österreicher, angeführt von Gregor Schlierenzauer, der 2006 ganz oben stand, und Vorjahressieger Thomas Morgenstern, beste Erinnerungen an die einzige Schweizer Weltcup-Station haben.

"Wenn ich mir die letzten Jahre anschaue, dann kann man definitiv sagen, dass das hier eine Österreicher-Schanze ist", gab sich ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner am Donnerstag vor dem Engelberg-Doppel (Samstag, Sonntag jeweils 13.45 Uhr) optimistisch. "Wir fühlen uns hier immer sehr wohl, außerdem ist für Ammann der Heimvorteil nicht so groß, weil Engelberg normalerweise nicht als Trainingsschanze genutzt wird", betonte Pointner.

Von einer Krise bei Doppel-Olympiasieger Morgenstern wollte Pointner nichts wissen. Für den Dominator der Vorsaison (10 Siege, 6 weitere Podestplätze) hat es bisher noch zu keinem Stockerplatz gereicht. "Das war ein Saisonstart mit Potenzial nach oben, ich spreche hier sicher nicht von einer Krise", betonte Pointner.

Keine Krise bei Morgenstern

Der 22-jährige Kärntner war zuletzt in Pragelato geschwächt von einer Erkältung mit den Rängen 12. und 19. erstmals nicht in die Top Ten gesprungen. "Das nehme ich nicht als Maßstab her, Thomas hat bisher zwei vierte Plätze zu Buche stehen und ist Fünfter im Gesamtweltcup. Das Ziel für ihn muss ein Podestplatz sein", so Pointner. Am Fuße des Titlis war im Vorjahr Morgensterns Serie nach sechs Siegen zu Ende gegangen.

Von Trondheim-Sieger Schlierenzauer, der 75 Punkte hinter Ammann Zweiter der Gesamtwertung ist, erwartet sich Pointner auch in Hinblick auf den ersten Saisonhöhepunkt, die Vierschanzen-Tournee, die Fortsetzung seiner bisher starken Saison mit einem Sieg und drei zusätzlichen Podestplatzierungen.

Wieder mit von der Partie ist Andreas Kofler, der zuletzt wegen eines entzündeten Weisheitszahnes passen musste. Der Tiroler Skiflug-Teamweltmeister steht in dieser Saison noch ohne Weltcuppunkt da und geht mit einem zweiten Platz aus dem Vorjahr im ersten Bewerb und einem Sturz mit Höchstweite als Halbzeitführender im zweiten (Platz fünf) wohl mit gemischten Gefühlen an den Start. "Er hatte von Saisonbeginn an mit der Entzündung zu kämpfen, in Engelberg erwarte ich mir von ihm schon mehr", sagte der ÖSV-Trainer. Aus dem Kontinental-Cup rückte Manuel Fettner aus Tirol ins siebenköpfige ÖSV-Weltcup-Team nach.

Neben den wiedererstarkten deutschen Routiniers Martin Schmitt und Michael Uhrmann wird neben Ammann und dem zweiten Schweizer Spitzenspringer Andreas Küttel wohl erneut mit den skandinavischen Aufsteigern Ville Larinto (FIN/2. in Trondheim, 3. in Pragelato) und Johan Remen Evensen (NOR/3. in Pragelato) zu rechnen sein. Küttel sorgte 2007 beim zweiten Springen vor Schlierenzauer und Morgenstern für den ersten Engelberg-Sieg eines Eidgenossen. (APA)